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Der Fall Redl

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Für den Kaiser war es einer der grausamsten Schicksalsschläge, als ihm gemeldet wurde, daß der Generalstabsoberst Alfred Redl ein russischer Spion war.

Im Februar 1909 waren die ersten Verdachtsmomente geäußert worden — vier Jahre dauerte es, bis der Skandal platzte. Aber schon 1905 hatte Redl noch als Hauptmann begonnen, geheimste Nachrichten aus dem Generalstab den Russen zu verkaufen.

Redl war homosexuell — und wurde deswegen erpreßt. Er brauchte das Geld, um seine Neigungen befriedigen zu können und die Erpresser still zu halten.

Ein nicht abgeholter Geldbrief brachte schließlich die Spionageabwehr auf die heiße Spur - im April 1913. Als Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf erfuhr, daß es sich um seinen besten Mann im Generalstab handelte, fiel er aus allen Wolken.

In den Morgenstunden des 25. Mai 1913 - vor 75 Jahren -erschießt sich Redl im Hotel Klomser in Wien, nachdem ihm eine Offiziersdelegation diesen .JLusweg“ nahegelegt hatte. Durch einen Zufall bekam Egon Erwin Kisch in Prag Wind und brachte den Fall an die Öffentlichkeit. FELIX GAMILLSCHEG

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