(Mirabellgarten, Salzburg, bis 13. September) „Nie habe ich Versuche oder Experimente gemacht.“ Der Salzburg-Besucher kann sich anhand von 90 Blättern überzeugen, wie wenig dieses Wort Picassos stimmt, mit welch unbändigem Spieltrieb sich der Hispano- Gallier sein Lebtag lang in allen Techniken vom Farblinolschnitt bis zum Aussprengverfahren den selben Sujets hingegeben hat.
Picassos Hauptthema: die Frau, so unproblematisch und in sich ruhend, wie sie nur einem Mann erscheinen kann, unbewegtes Zentrum, um das sich alles dreht. Neben dem ewig Weiblichen tauchen immer wieder Kinderbildnisse (z. B. auf dem liebenswürdigen Blatt „Les jeux et la lecture” - siehe oben) und Tierbilder auf. Einer Corrida schauen wir auf einem der makellosen Plakatlithos zu. Auch der kürzelhafte „Salto con la gar- rocha“ (1957) ist ausgestellt und natürlich der musizierende Faun alias Großer Pan.
Die Blätter sind aus der Schenkung Georges Bloch ausgewählt, die auf verschiedene eidgenössische Museen verteilt wurde. Der Katalog, der verdienstvollerweise die verschiedenen graphischen Techniken Picassos behandelt, ist leider so bescheiden, sich keinen Originalbeitrag zu leisten.