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Der Kreislauf des Terrors

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„Uber den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein”, wird in einem Lied das Hochgefühl des Fliegens besungen. Das idyllische Bild ist angesichts der Ereignisse der letzten Tage und Wochen zerborsten.

Uber den Wolken, in Flugzeugen, wie auch am Boden, in Flughäfen, lauert der Tod. Terroristen bringen Maschinen in ihre Gewalt und ermorden kaltblütig Passagiere, die ihnen nicht zu Gesicht stehen; in Flughäfen explodieren Höllenmaschinen in Gepäckstücken; ein Jumbo-Jet mit 325 Insassen stürzt „wie ein Stein vom Himmel”, als an Bord eine Bombe hochgeht.

Die Opfer der heimtückischen Anschläge: Frauen, Männer, Kinder, Alte — Menschen, die mit den vermeintlichen Ursachen und Motiven der Terrorattacken zumeist nicht das Geringste zu tun haben.

Terror aber gebiert fast immer neuen Terror. Und die Urheber der Anschläge ziehen dies vielfach auch noch kaltblütig in ihr Kalkül. Sie machen sich damit nicht nur verantwortlich für die Opfer ihrer Attacken, sondern auch für die Opfer, die der Folgeterror bei ihren eigenen Leuten fordert.

Beispiel: Die Rache der Inder gegen Sikhs, weil aller Wahrscheinlichkeit sie hinter dem Jumbo-Absturz stecken, folgt gewiß wie das Amen aufs Gebet. Und wieder wird es vermutlich Hunderte unschuldiger Opfer geben. Die Spirale des Terrors wird sich endlos weiterdrehen ...

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