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Der letzte Kilometer

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Das große Autobahnnetz war komplett. Ein Kilometer fehlte nur noch, dann war jeder Punkt mit jedem Punkt verbunden.

In Unter-Oberfelden hatten sich die Spitzen der Hierarchien versammelt, um die Zeremonie feierlich zu zelebrieren. Der Sänger Tobias Bell sang Beethovens „Die Himmel rühmen . . .”, Staatsschauspieler Friedhelm Helm sprach Schillers „Huldigung der Künste”, die Philharmoniker unter Generalmusikdirektor Huldreich Schläger spielten Mendelssohns „Meeresstille und Glückliche Fahrt”.

Dann trat der Präsident vor, durchschnitt ein Band, stellte sich an das Mikrophon und sagte bewegt: „Hiermit eröffne ich den letzten Abschnitt des A utobahnnetzes unserer geliebten Heimat.”

A us der Staatlichen Bundesschatzkammer war ein von dem Designer Professor Edelbert Schmeeberger aus Rosenquarz und Bergkristall künstlerisch gestalteter Kanister gebracht worden'. Sein Inhalt wurde in den Tank des Bundes-Repräsenlati-ons-Kraftwagens geleert. Der Bundes-Repräsentalions-Kraft-fahrer öffnete den Schlag und salutierte. Der Präsident stieg ein. Der Wagen fuhr an - langsam, so daß die hochansehnliche Festversammlung bequem zu Fuß folgen konnte.

Dort hielt der Wagen. Der Bundes-Repräsentations-Kraft-fahrer öffnete den Schlag und salutierte, der Präsident stieg aus, trat an das Mikrofon und sagte bewegt: „Hiermit erkläre ich den Kraftwagenverkehr im gesamten Bundesgebiet für beendet.”

Der Bundes-Repräsentalions-Wagen fuhr über eine vorbereitete Schräge auf den vorbereiteten Sockel des Kraftwagen-Denkmals. Zu Fuß begaben sich die hochansehnlichen Festveranstaltungsteilnehmer in den nahegelegenen Ober-Unterfelde-ner „Gasthof zur Post”, wo die Pferdefuhrwerke warteten.

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