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Dialektische Künste

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Die „Wechselwirkung zwischen Kunst und Gesellschaft“ im „Licht und Irrlicht der Dialektik“ steht im Mittelpunkt der umfangreichen S tu- die „Soziologie der Kunst“ von Arnold Hauser, die 1974 erschienen war und 1988 in dritter Auflage erneut herauskam. Dieses Spätwerk wurde von dem philosophisch und soziologisch, literar- und kunsthistorisch gleichermaßen versierten Gelehrten in deutscher Sprache verfaßt. Hauser war 1892 in Budapest geboren worden und lebte und lehrte jahrzehntelang als Exilant inBer- lin und Wien, Paris und London, in Italien und in den USA und starb, schließlich 1977 in die Heimat zurückgekehrt, 1978.

In Anbetracht von Arnold Hausers Lebens- und Bildungsgang - sein Freund und Studienkollege, der Soziologe Karl Mannheim, hatte ihn schon 1916 in den Budapester „Sonntagskreis“ um Georg Lukäcs, den späteren marxistischen Chefideologen, eingeführt, zusammen mit diesem war Hauser 1919 während der Räterepublik kulturpolitisch tätig und mußte deshalb kurz darauf emigrieren - erfreut es besonders, daß die perspektivenreiche Abhandlung nicht zum Lehrbuch sozialistischer Doktrin mißraten ist.

Der geschulte, ausdauernde Leser findet darin vielmehr differenzierte Betrachtungen zu allen Kunstgattungen von der Volkskunst bis zur Kunst moderner Medien, zum Kunstbetrieb mit den mannigfachen Bezügen zwischen Künstler und Publikum, Kritiker undHändlerund natürlich diverse kunsttheoretische Überlegungen.

SOZIOLOGIE DER KUNST. Von Arnold Hau- ». Vertag CR Beck, München 1968.624 Seiten, öS 374,4a

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