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Dichter der Stille

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Wer Sinn für Lyrik hat, wird Ernst David wohl kennen. Seine Bände „erfahrungen“ , „atemho-len“ und „tag um tag“ finden nun ihre Fortsetzung in einer von Ottmar Premstaller handgesetzten Kostbarkeit, dem „eintreten durch die gegenwärtige türe“ .

Wir werden darin sehr eindringlich mit dem Hauptanliegen des Dichters bekannt, in einer Sprache allerdings, die sparsam mit ihren Möglichkeiten umgeht und also Ausdruck ist für die Stille, die Ernst David umgibt, wenn er nach der Anwesenheit des Einen sucht und diese dann auch erfährt, in einem Bereich, in dem es hell ist, zumindest „für eine handvoU zeit“ . Diese genügt, um „das nahtlos geflochtene zusammenklingen“ aller „stimmen“ vernehmen und derart sich im „gleichgewicht“ halten zu können.

So findet er auch, in engster Beziehung „zu bäum stein wes-pe staub“ sein eigenes „fürwahrhalten“ bestätigt, in der Ubereinstimmung nämlich mit jenen Wahrheiten, die in den Dingen selbst sich offenbaren. Im „flechtwerk reiner energie“ , dem unbestimmten „es“ , sind sie zu sehen, zu hören, zu greifen. Es gelte nur, die Zeit zu nützen, sagt der Dichter, denn sie „wartet auf keinen“ . Die täglich gewollte Bemühung darum, in der Meditation, bringt allein „die gedanken zur ruhe“ . So keime Vertrauen auf und Befriedung.

EINTRETEN DURCH DIE GEGENWARTIGE TURE. Von ernst david. st. georgs presse. St. Georgen an der Gusen 1986.

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