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Die gute Hirtin

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(Wiener Secession, Wien I, Friedrichstr. 12; bis 23. Dez.) Die Malerin Hadwig Schubert läßt Trauervögel steigen, baut einen Wagen für ihr Herz, schickt sieben Pfeile in ein Herz, das wohl ihr eigenes ist, läßt sich ins Nichts fallen ... und siegt doch als gute Hirtin mit dem Opferlamm über den Schmerz. — So symbolhaltig ist ihr neuer Bilderzyklus „Brennendes Herz“. Mit diesem Titel will Hadwig Schubert zum Ausdruck bringen, daß der Mensch durch das brennende Feuer der Liebe gehen müsse, um zu einer höheren Bewußtseinsstufe zu gelangen.

Wenn es überhaupt so etwas wie „Frauenkunst“ gibt, so erscheint mir Hadwig Schubert als eine ihrer rühmlichsten Vertreterinnen: thematisch kreist sie in egozentrischer Weise immer um das eigene Ich, das zwischen Liebe und Leid hin und hergerissen wird; künstlerisch versteht sie es, ihre großen Formate mit kraftvollem Pinselduktus und klarer Komposition zu erfüllen, wie es eigentlich bislang nur dem männlichen Geschlecht zugestanden wurde. Hadwig Schubert schöpft aus einer großen inneren Kraft.

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