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Die Herrin der Milchstraße

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(Galerie Hubert Winter, Wien 1., Sonnenfelsgasse 8; bis 6. Mai) Wiederholt wurde bereits festgestellt, daß Künstlerinnen sich besonders erfolgreich der neuen Medien - Computer-Kunst, Video- und Foto-Techniken - be-’ dienen, da diese Medien von ihren männlichen Kollegen und durch die Tradition noch nicht so vereinnahmt seien. In der Tat ist auch Birgit Jürgenssen eine der Künstlerinnen, die das Experimentieren mit diesen Medien liebt, es jedoch niemals zum Selbstzweck macht. „The medium is the message“ gilt für sie nur in sehr bedingtem Maß, Intellekt und Gefühl bestimmen ihre künstlerische Aussage.

Faszinierend erscheinen Jür-genssens in Bildserien gefaßte

Gedankensprünge, die entwicklungsgeschichtliche Parallelen aufzeigen. In subtilster Ästhetik stellt sie eine innere Verbindung zwischen kykladischen Idolen, Rokoko-Damen und einer rein geometrischen Mosaikbodengestaltung mit Kreuzen her. Kosmische Bezüge, Lichterscheinungen, innere Kraftlinien werden mittels Strahlenprojektion auf gefärbtem Fotopapier mit Seidenfilter sichtbar gemacht. Mond, Milchstraße, Springbrunnen dienen ihr als poetische Grundstrukturen.

In einem Interview bekannte Birgit Jürgenssen 1986, daß das Streben zur Ganzheit zur geistigen Suche der Frau gehöre. Ihre künstlerischen Arbeiten untermauern das Bekenntnis.

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