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Die Kirche und Homosexuelle

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Homosexualität ist ein Thema, das heute ebenso aktuell ist, wie sie unterschiedlich bewertet wird: Für die einen eine mögliche Variante erfüllter menschlicher Sexualität ist sie für andere ausschließlich wider die Natur, eine Pervertierung der Schöpfungsordnung, eine Krankheit. Vor allem innerhalb der katholischen Kirche überwiegt immer noch ein Naturdenken, das es schwer macht, homosexuelle Liebe überhaupt zu verstehen.

Der vorliegende Band, herausgegeben von dem Baseler Professor für Klinische Psychologie, Udo Rauchfleisch, versucht den Reflexionspro-zeß in Kirche und Gesellschaft weiterzuführen. Er greift psychologische, soziologische, medizinische und religionsgeschichtlich-kirchliche Aspekte männlicher Homosexualität auf und sucht Verständigungsmöglichkeiten für ein vorurteilsfreies Gespräch zwischen homo- und heterosexuellen Menschen zu schaffen. Dieses Anliegen ist auch gut gelungen.

Von Claus Donate erfährt der Leser über die alltägliche Diskriminierung Homosexueller, Rudolf Guckelsber-ger sammelt in seinem Beitrag literarische Texte, in denen sich die Suche nach Liebe widerspiegelt. Autoren wie etwa der Münchner Moraltheologe Johannes Gründel oder Wunibald Müller erschließen das Thema aus kirchlicher Sicht.

HOMOSEXUELLE MÄNNER IN KIRCHE UND GESELLSCHAFT. Herausgegeben von Udo Rauchfleisch. Patmos Verlag, Düsseldorf 1993. 166 Seiten, öS 194,-.

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