Am 18. September 1995 verstarb Erwin Waldschütz nach langer Krankheit im 47. Lebensjahr. Mit seinem Tod bricht ein philosophisches Leben und Denken ab, das von Leidenschaft und fragendem Tiefgang getragen war. Waldschütz, am 26. September 1948 in Gföhl (Niederösterreich) geboren, absolvierte seine philosophischen und theologischen Studien an mehreren Universitäten und Hochschulen - so etwa in Wien und Löwen - und engagierte sich schon früh über die rein wissenschaftliche Forschung hinaus auch in gesellschaftlichen Fragen und sozialen Problemfeldern der Gegenwart.Vor allem in Meister
Die lobende Kritik, die der erste Band des Lexikons für Theologie und Kirche bei seinem Erscheinen gefunden hat, kann nun anhand des vorliegenden zweiten Bandes verzifiziert werden: Die dritte Auflage dieses profunden Nachschlagewerkes spiegelt jene weltoffene Theologie wider, wie sie durch das Vatikanum II initiiert wurde. So finden sich in diesem Band, der in knapp 1.400 Spalten die Beiträge von Barclay bis Damodos versammelt, nicht nur die klassischen theologischen Artikel zu Christentum, Christologie, Bibel oder Buße, sondern auch Beiträge, welche die notwendige und oft unbeachtete
Carl Schmitt (1888-1985) war einer der berühmtesten und umstrittensten Staatsrechtslehrer seiner Generation: Er, die Weimarer Republik und der politische Katholizismus waren zutiefst verwoben. Sein Ansehen, das sich auf Publikationen wie „Politische Romantik” (1919) oder „Der Begriff des Politischen” (1927) gründete, führte zu Rerufungen nach Ronn und Berlin; seine schonungslose Kritik des Weimarer Parlamentarismus und seine frühe „Selbstgleichschaltung” mit dem Nationalsozialismus bewirkten aber, daß er vor allem im innerkirchlichen und theologischen Bereich bisher nur
Esoterische Gedanken, okkulte Zirkel und Praktiken kommen gegenwärtig in den hochentwickelten Industrienationen offenbar einem weit verbreiteten Bedürfnis entgegen. Entsprechend groß ist daher auch das „Sinn”-Angebot an Denkstrukturen, die von einem „Geheimnis” getragen sind und als esoterisches Wissen das Gefühl des Besonderen vermitteln. Esoterik ist ein Komplementärphänomen zu den technologisch-ökonomischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, eine Fluchtbewegung aus der Kälte instrumenteller Bationalität. Insofern sie vorgibt, wahres Wissen zu produzieren, dieses Wissen
„Lange nach Weihnachten stand noch immer der leere Krippenstall hinten in der kleinen Dorfkirche. Eines Tages hing ein großes Schild daran: ,Zur Zeit in Ägypten!'” Werner Küstenmacher ist nicht nur Sammler, sondern als evangelischer Pfarrer auch Objekt seiner 286 frommen Witze und 67 Karikaturen. Und als Theologe hat er sich auch einen gewissen Sinn fürs Systematische bewahrt: So folgt der Aufbau der Sammlung der kirchlichen Hierarchie. Neben Wohlbekanntem werden auch hierzulande nicht so geläufige Witze schön geordnet nach hierarchischer Position präsentiert. Einzigartiges ist im
In der postmodernen, pluralistischen Gesellschaft von heute können sich Christen nicht auf eine allgemein verbreitete Selbstverständlichkeit ihres Lebens- und Glaubensverständnisses stützen. Diese Grundsituation nimmt Hans Waidenfels als Herausforderung an, um das Besondere und das ihn Faszinierende des Christentums im Kontext der religiösen Landschaft herauszuarbeiten. Der Fundamentaltheologe verschließt sich dabei nicht fundamentalistisch vor dem Pluralismus, sondern erschließt im Dialog Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Religionen. Das Buch erweist sich sowohl als eine
In der Diskussion um Eugen Drewermann scheint oft vergessen zu werden, daß er zu jenen Theologen gehört, deren innerstes Anliegen und eigenste Wahrheit nicht allein an der Richtigkeit oder Falschheit einzelner Aussagen gemessen werden kann. Der vorliegende Videofilm führt in feinfühliger Weise aus dem Leben des Autors in sein Denken ein und läßt ein Porträt entstehen, das theologisch zu diskutierende Einzelfragen beiseite läßt, aber sein Grundanliegen vermittelt.Seine Hoffnung auf ein reformiertes Christentum, das offen ist für die heutigen Fragen der Menschen, findet sich
Vor der weltgeschichtlichen Folie einer fortschreitenden Umweltzerstörung, einer zunehmenden Verelendung vor allen der Länder der Dritten Welt, des Zusammenbruchs der sozialistischen Systeme und einer abnehmenden Akzeptanz des christlichen Bekenntnisses entwirft Leonardo Boff, einer der maßgebenden Befreiungstheologen Lateinamerikas, eine ganzheitliche Theologie, in der er Ökologie, Politik und Mystik zu einer inneren Einheit verbindet und eine Kontrastperspektive erschließt: eine visionäre Theologie, in der Gott, Mensch und Welt so ineinander und durcheinander aufeinander bezogen sind,
Die Wurzeln der gegenwärtigen New-Age-Bewegung reichen tief in die Antike hinein und können mit dem Ma-nichäismus in Verbindung gebracht werden. Die gnostisch-leibfeindlichen Lehren dieser Beligion, die über ein Jahrtausend Bestand hatte und noch vom Christentum des heiligen Augustinus als dessen gefährlichster Gegner eingestuft wurden, sind durchwegs bekannt. Der Religionsstifter, Mani, blieb hingegen bis vor kurzem verborgen. Erst die Entdeckung in der Papyrussammlung der Kölner Universität brachte Licht in das Leben dieses „Lichtapostels”: im kleinsten Buch der Antike (nur etwa
Schalom Ben-Chorins Bücl haben immer wieder geholf das Judentum verstehbar machen. Zu den Schlüsseil griffen jüdischen Selbstv ständnisses gehört der Beg der Erwählung. Eine ein hende Klärung dieses Seil Verständnisses ist für Chrisi wie für Juden und ihre ara sehen Landsleute dring nötig, impliziert dieses V ständnis doch ebenso politis( Inhalte wie einen religiös Messianismus. Ben-Cho konzentriert sich auf die th logische Seite der Auserwi lungserfahrung.Auf wissenschaftlich höh Niveau geht es Erich Zenj um die Klärung des biblisch Begriffs vom „Neuen Bun Von seiten des
Homosexualität ist ein Thema, das heute ebenso aktuell ist, wie sie unterschiedlich bewertet wird: Für die einen eine mögliche Variante erfüllter menschlicher Sexualität ist sie für andere ausschließlich wider die Natur, eine Pervertierung der Schöpfungsordnung, eine Krankheit. Vor allem innerhalb der katholischen Kirche überwiegt immer noch ein Naturdenken, das es schwer macht, homosexuelle Liebe überhaupt zu verstehen.Der vorliegende Band, herausgegeben von dem Baseler Professor für Klinische Psychologie, Udo Rauchfleisch, versucht den Reflexionspro-zeß in Kirche und Gesellschaft
Was könnten die Produkte der Popkultur mit Religion zu tun haben? Gibt es in dieser Kultur Dimensionen des Religiösen, die von der Theologie aufgegriffen werden könnten, von Religionspädagogen beachtet werden sollten, um den Dialog mit Jugendlichen zu vertiefen? Allzu selten geht ja die kirchliche Verkündigung von den Fragen und Problemen der Menschen aus, viel häufiger wird ihnen ein fertiges Glaubensdepot vorgesetzt.Der amerikanische Soziologe und katholische Priester Andrew Greeley untersucht Musikstücke, Filme und Romane dieser Volkskultur und findet eine erstaunliche Intensität
Wenn es stimmt, daß die Psychoanalyse beiträgt, neurotische Erkrankungen, etwa zwanghafte Selbstverstümmelungen, destruktives Machtstreben und damit verbunden Verletzungen anderer zu verstehen und zu heilen, dann müßten die Religionen eingedenk ihrer Geschichte dankbar sein, daß sie von Psychoanalytikern eingeladen werden, auf der Couch in einem zwar schmerzhaften Prozeß Ängste, Kränkungen und Wünsche zur Sprache zu bringen. Nur eine gesunde, weltoffene und beziehungstiftende Religiosität kann ja ebensolche Menschen fördern. Daß von Seiten religiöser Institutionen aber der
Die Kirche zählt heute zu den umstrittenen Institutionen. Aus verschiedenen Motivationen und Perspektiven wird sie von außen ebenso kritisiert wie von innen.Deshalb ist es von theologischer Seite her so wichtig, sich sowohl mit der Frage nach dem Wesentlichen der Kirche auf der Basis offizieller kirchenamtlicher und biblischer Schriften zu beschäftigen, als auch auf dem Weg einer Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der großen Kirchen historisch Bedingtes von Grundsätzlichem unterscheiden zu lernen.Ersteres versucht Erwin Keller, indem er die wichtigsten Aussagen der
Religionskritik-eine Sache religionsloser und kirchenfeindlicher Zeitgenossen? Wer sich genauer mit der Geschichte der großen Weltreligionen befaßt, wird bemerken, daß sich die Lebendigkeit einer Religion auch daran zeigt, inwieweit Menschen bereit sind, sich engagiert-kritisch mit ihr auseinanderzusetzen, und ob diese seitens der offiziellen Institutionen geduldet, gefördert oder verfolgt werden. Religionskritik kann reinigende Funktion haben. So gesehen darf wohl auch Jesus von Nazaret zu den großen Religionskritikern gezählt werden.Den vorliegenden Büchern ist eine
Daß junge Menschen so zahlreich Sekten beitreten, muß den Erziehungsberechtigten ebenso wie den kirchlich und politisch Verantwortlichen zu denken geben: Haben die Großkirchen versagt? Warum flüchten junge, intelligente Menschen in Gruppen, wo sie sich nicht entfalten, sondern nur eine vorgetäuschte Geborgenheit finden können? Woher beziehen verschiedene Jugendreligionen und Gu-rubewegungen ihre Attraktivität, sodaß Menschen sich ihnen mit Haut und Haar ausliefern und ihre Selbständigkeit aufgeben (man denke an die Davidianer)? Wie kann man den Opfern helfen, sich wieder aus den
Am Beginn eines Theologiestudiums steht der Traktat „Einführung in das Heilsmysterium". Er gibt einen Überblick über den Glauben der Kirche und will das Wesentliche der christlichen Theologie in einem systematischen Zusammenhang verstehen, um so bei aller notwendigen Differenzierung in Einzeldisziplinen die innere Einheit theologischen Denkens zu wahren. Eine Besonderheit der vorliegenden Einführung ist, daß sie theologisches Glaubensdenken konsequent mit den existentiellen Fragen des Menschen konfrontiert und gleichzeitig mit der Geschichte des Glaubens verbindet.Der bekannte
Wie kaum ein anderer zeitgenössischer Theologe hat der 1928 im Schweizer Kanton Luzern geborene Hans Küng in den vergangenen Jahrzehnten die kirchliche und theologische Diskussion entscheidend mitbestimmt. Seine intensive Beschäftigung mit verschiedensten Fragen von Religion, Kultur und Politik zentrieren in dem Versuch, den christlichen Glauben in der Moderne neu zu begründen.Dialog ist daher auch eines der Grundworte Küngs. Als Konzilsberater, Ökumeniker und Dialogpartner dergroßen Weltreligionen ebenso wie in seinem Entwurf eines Weltethos ist Küng seiner Leidenschaft für die
Vorrangig vor aller zielgerichteten Erziehung von Kindern ist es nötig, die anvertrauten jungen Menschen zuerst verstehen zu wollen, ihre Welt und Erfahrungsweise emstzunehmen und zu würdigen. Erst recht gilt diese Maxime dort, wo eine religiöse Erziehung Kindern keine krankmachende Ideologie aufsetzen, sondern ihnen helfen möchte, heilsame Begegnung zuzulassen.Christliche, jüdische, moslemische Kinder, Kinder aus indianischen Kulturen, aber auch areligiös erzogene Kinder geben uns in den Gesprächen mit dem Autor und in zeichnerischen Darstellungen Einblick in ihr religiöses Erleben.
Hält der Glaube an einen allmächtigen Gott, der die Liebe ist, den Erfahrungen von sinnlosem Leid, von unmenschlicher Barbarei und nicht zu entrinnender Schuld stand? Muß ein allmächtiger Gott seine Existenz angesichts des Übels in der Welt nicht rechtfertigen, muß er nicht beweisen, daß er trotzdem ein liebender Gott ist? Oder müssen wir unsere Vorstellungen von „Allmacht" revidieren?Oberflächliche Antwortversuche auf diese existenziellen Fragen des Christentums gibt es bereits genug. Um es gleich vorweg zu sagen: Die Autoren des vorliegenden Buches finden keine
Der Dichter und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel deutet in dem vorliegenden Werk den Talmud, eines der faszinierendsten Bücher der Menschheitsgeschichte. Er erschließt damit das Denken, die Sprache und die Weisheit des Judentums, die sich im Talmud gleichsam als kollektives Gedächtnis herausgebildet haben.Elie Wiesel läßt dieses Buch lebendig werden, zeigt, wie die Fragen von damals unsere gegenwärtige Situation beleuchten. Die großen Rabbis, die den Talmud schufen und von denen auch im Talmud erzählt wird, erweisen sich als fesselnde Gestalten auf der Suche nach Gerechtigkeit und
Die Festschrift für den Salzburger Dogmatiker Gottfried Bachl zu dessen 60. Geburtstag ist eine wahre Freude für Auge und Geist.Viele Autoren - etwa Karl-Josef Kuschel, Susanne Heine, Günter Rombold, Josef Beilner oder Jözef Nie-wiadomski - behandeln wesentliche Fragen einer christlichen Theologie: von der Gotteslehre bis zur Zumutung des Kreuzes, von der Eschatologie und Anthropologie bis hin zum Verhältnis von Religion und Gesellschaft spannt sich der Bogen. In ihnen wird deutlich, wie Gottesgeschichten dem heutigen Menschen zur Erfahrung von Freiheit werden können.Daß die Autoren
Der renommierte Moraltheologe Stephan H. Pfürtner liefert mit seinem Buch eine wahre Streitschrift wider die Sexualfeindschaft der christlichen •Kirchen. Sexismus, Frauendiskriminierung und -Unterdrückung sieht der Autor in Zusammenhang mit institutionellen Ängsten und einer verbreiteten Morallehre, die als Herrschafts-instrument wider die christliche Gewissensfreiheit fungiert. In diesem Kontext widmet sich das Buch auch dem Pflichtzölibat als einem „Instrument der öffentlichen Täuschung” und fordert eine theologische Neubesinnung, die dem Ethos der Bibel gerechter wird.Dieses
In der gegenwärtigen konfliktreichen Zeit der katholischen Kirche auf ihrem Weg ins dritte Jahrtausend und in der damit verbundenen Ausbildung einer neuen Gestalt der Kirche im Übergang von einer europäischen zu einer weltkirchlichen Dimension können Lehr- und Handbücher eine wichtige Rolle spielen, versuchen sie doch, Wesentliches zusammenzufassen und Identität zu stiften.Das vorliegende Handbuch zur Ekklesiologie von Siegfried Wieden-' hofer, einem Schüler Joseph Kardinal Ratzingers, vereinigt mehrere positive Eigenschaften eines Lehrbuches: es stellt die wichtigsten historischen,
Daß eine religiöse Sozialisation nicht nur heilsame, sondern auch, oft in versteckter Weise, dämonische Gottesbilder vermittelt, wird üblicherweise nicht bewußt gemacht, sondern meist verdrängt. Und so ist es möglich, daß nach außen hin Gott als liebender Vater verkündigt wird, während gleichzeitig im Inneren unbewußte Ängste oder falsche Schuldgefühle die Verkünder des Evangeliums ebenso plagen wie ihre Zuhörer. Der Jesuit Karl Frielingsdorf weiß um die krankmachende Dimension verzerrter Gottesbilder und versteht, wie sie ein erfülltes Leben ebenso behindern wie einen
Der vorliegende schmale Band erschien bereits 1983 in erster Auflage unter dem Titel „Das Geheimnis der Menschwerdung". Sein Thema ist in der theologischen Diskussion aktueller denn je: der Versuch des Autors, das Mythische im Christlichen verwandelt und erfüllt wiederzufinden, erweist sich als Antwort auf gegenwärtige Tendenzen, das Besondere des Christentums ins Allgemeine des Mythischen aufzulösen. Vor diesem Hintergrund erörtert der Autor einzelne Elemente des Glaubensbekenntnisses und schließt mit der meditativen Betrachtung einer Weihnachtsikone, in der in künstlerischer
Elmar Gruber wird von seinem Verlag als einer der herausragenden Religionspädagogen der Gegenwart gelobt. Warum eigentlich? Sieht man sich sein „Gottesbuch" nämlich genauer an, so kann man entdecken, wie sich beste pädagogische Absicht mit einem unzureichenden theologischen Ansatz verbindet.Gruber erkennt, daß es eine weitverbreitete Sehnsucht nach einer Vergewisserung im Glauben gibt. In seinem Versuch, dieser Situation pädagogisch zu begegnen, orientiert er sich am Glaubensbekenntnis. Dieses erschließt er allerdings nicht so, daß Antworten auf die Fragen der Menschen gegeben
Eine gründliche Kenntnis der Marx-schen Schriften und der verschiedenen marxistischen Traditionen erlauben es dem Autor des vorliegenden Bandes, die originelle Weiterentwicklung des Marxismus durch die Befreiungstheologen profund darzustellen. Vorrangig zeigt das Buch die theologische Verarbeitung dermarxistischen Sozialanalyse, der Methode des historischen Materialismus, der Fetischismusanalyse und der Theorie-Praxis-Dialektik. Beachtenswert und vielfach unbekannt ist aber vor allem die hier dargestellte lateinamerikanische Rezeption und Verwandlung der marxistischen Religionskritik.Bruno
Der Politikwissenschaftler Thomas Gauly untersucht in seiner Studie die Macht und den Einfluß der katholischen Kirche auf die Politik in der BRD vom Zweiten Weltkrieg bis zur Revolution von 1989. Aufgrund eines umfangreichen, großteils unveröffentlichten Quellenmaterials aus Partei-Archiven und der Kirche zeichnet der Autor die wechselvolle Geschichte der Katholiken, ihren Macht-anspruch und Machtverlust nach.Die empirische Analyse dokumentiert die innere Krise der Kirche, die trotz einer verbliebenen äußeren Macht dazu führen könnte, daß sich die Katholiken am Ende des zweiten
Alfons Rosenberg hat in Zusammenarbeit mit C. G. Jung und Hugo Rahner lebenslang um die Tiefenkenntnis der Symbole gerungen. Sein Buch erschließt die uralte Sprache fast vergessener Zeichen: die vier Elemente, der Baum und zum Beispiel die Wolke sprechen von einer Wirklichkeit hinter den Dingen und lassenunen Ort erkennen, an dem Gefühl, Geist und Erkenntnis harmonieren. Insofern kann das Buch die Weltwahrnehmung erweitern.Eine Hilfe, um die Welt christlicher Symbole wieder in ihrem ursprünglichen Aussagegehalt verstehen zu können, bietet dieses Lexikon. Es verbindet sachliche,
Der Streit um den (r)echten Glauben- vom intellektuellen Disput bis hin zu Glaubenskriegen und Spaltungen- hat in der Christenheit eine ausgeprägte Tradition.Der Sammelband von Norbert Kutschki demonstriert aus der Perspektive des historischen Rückblicks wesentliche Streitfragen des Christentums: Welche Autorität besitzt das Gewissen in Fragen der Moral? Darf es in der Kirche demokratisch zugehen? Wie verhalten sich Vernunft undGlaube zueinander? Ursprünglich eine Sendereihe des Bayerischen Rundfunks, geht dieses Buch theologischen Fragen in ihrer Bedeutung für das alltägliche Christsein
Im Kontext einer postmodernen Neuentdeckung von Religion konstatiert der Religionspädagoge Siegfried Vierzig eine Feminisierung religiöser Bedürfnisse. Remythisierung in der Suche nach dem Ursprung, Harmonisierung in der Suche nach Einheit und Ganzheit, Spiritualität und feministische Theologie können als Merkmale dieses religiösen Paradigmenwechsels angesehen werden. Der Autor geht von den Erfahrungsbereichen Ekstase, Natur, Körper, Sexualität und Tod aus, um sie aus religionsgeschichtlicher Perspektive mit der gegenwärtigen neuen religiösen Bewegung zu vergleichen.Das Buch ist ein
Johann Baptist Metz, der ehemalige Schüler Karl Rahners und Begründer einer politischen Theologie, verfaßte 1977 „Glaube in Geschichte und Gesellschaft", ein für viele provozierendes Werk, das die fundamentale theologische Relevanz seiner politischen Theologie entfaltet. In ihr geht es zentral um das solidarische Subjektwerden der Menschen als Heilsabsicht Gottes; um die eschatologische Ansage der Gottesherrschaft; um Zukunft auch für die Opfer und Besiegten. Theologie steht für Metz unter dem Primat von Subjekt und Praxis. Im neuen Vorwort zur vorliegenden fünften Auflage
Der bekannte Jesuit Henri Boulad arbeitet seit einigen Jahrzehnten als Leiter der Caritas in Ägypten. Viele seiner Reden und Vorträge sind bereits in deutscher Sprache in Buchform erschienen. Der vorliegende Band enthält Interviews und Gespräche, die zwischen 1988 und 1990 vor allem im Rundfunk gesendet wurden.Der Inhalt dieser Gespräche ist vorrangig persönlicher Art, er gibt Einblick in den Werdegang und die Welt-. sieht Boulads. Die angesprochenen Themen sind weit gestreut: es geht um die Problematik einer christlichen Existenz und Verkündigung in einem islamischen Land, um Simone
Das Wovor der Angst hat sich in der Geschichte immer wieder geändert, aber wie eh und je scheint Angst heute allgegenwärtig und schier unüberwindlich zu sein.Um Angst auszuhalten und ihr entgegenzuwirken, haben Menschen immer auch in den Religionen Zuflucht gesucht und in ihren verschiedenen Ordnungen und Deutungen Sicherheit gefunden. Gleichzeitig wurden aber auch die Religionen selbst wiederholt zur Quelle von Angst, sei es durch Androhung von Strafen bei bestimmten Verstößen gegen die aufgestellte Ordnung, sei es durch den Machtmißbrauch religiöser Führer. Wenngleich etwa Jesu
Die seit langem überfällige Erkenntnis, daß die Christen nach Auschwitz lernen müssen, das sogenannte Alte Testament anders zu lesen und einen Paradigmenwechsel im Umgang mit ihm zu vollziehen, findet sich in der Streitschrift des Münsteraner Exege-ten Erich Zenger theologisch bestätigt und beachtenswert durchgeführt.Bis heute haben Theologie und Kirche faktisch ein ungeklärtes Verhältnis zu diesem Teil der christlichen Bibel. Entweder wird das „alte" Testament ignoriert, oder insgeheim verachtet oder aber es wird selektiv so vereinnahmt, daß es den Juden weggenommen
Die Gleichnisse Jesu übten und üben immernoch eine Faszination auf Leser beziehungsweise Hörer aus. Sie vermögen es, betroffen zu machen, zu provozieren und in die Entscheidung für oder gegen Jesus zu rufen. Obwohl wissenschaftlich-exegetische Arbeiten zu den Gleichnissen unerläßlich sind, bedürfen diese Abhandlungen einer weiteren lebensnahen Weitergabe, um die Gleichnisse Jesu für heute verständlich zu machen.Der Freiburger Exeget Hermann-Josef Venetz unternimmt diese nicht einfache Aufgabe. Obwohl beim Lesen sein großes bibelwissenschaftliches Detailwissen spürbar ist, steht
Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen hat in der abendländischen Geistesgeschichte Philosophen und Theologen immer wieder zu harten Kontroversen und Polemiken, aber auch zu Vereinnahmungen verführt. Die Heftigkeit dieser Diskussion zeigt, daß diese Frage sowohl die Philosophie als auch die Theologie im Innersten berührt und entscheidend für ihr Selbstverständnis ist.Georg Picht gehört zu jenen Philosophen des 20. Jahrhunderts, die zu dieser Frage Maßgebliches gedacht haben. Das vorliegende Buch behandelt in drei Teilen zentrale Themen seines Denkens: Gott und die Welt,
Mit dem Büchlein „Gottespassion" schließen die Autoren Johann Baptist Metz und Tiemo Rainer Peters an das vor 15 Jahren erschienene und berühmt gewordene Buch „Zeit der Orden" an. Thema ist allerdings nicht nur das Ordensleben als eine spezielle Lebensform, sondern es geht vor allem um das Grundthema des Christentums: die Leidenschaft derer, die sich Gott nicht ausreden lassen, ob-schon doch unsere rationalisierte Kultur glaubt, ohne diesen Glauben auskommen zu können. Metz versteht die Seligpreisungen als Einweisungen in die Gottespassion und riskiert ein radikales
Daß ein langes Leben noch nicht automatisch ein gelebtes Leben sein muß, mag eine alte Menschheitserfahrung sein, die durch die Lebenspraxis der gegenwärtigen Gesellschaft jedoch verdrängt zu werden scheint. Angelika Aliti führt in ihrem Buch „Die Sucht, unsterblich zu sein" vor, wie eine gesellschaftliche, religiöse und medizinische Verdrängung des Todes in der Unfähigkeit gründet, den Tod als zum Leben gehörig zu akzeptieren. Die darin liegende Sucht, unsterblich zu sein, bringt uns aber gerade um ein erfülltes Leben. Das Buch ist keine geschlossene wissenschaftliche
Zwei jüngst erschienene schmale Bändchen formulieren theologische Erfahrungen, die einer eurozentrierten Theologie die Augen öffnen könnten. „Augen für die Anderen" lautet daher konsequent und einfühlsam ein Buch von Johann Baptist Metz und Hans-Eckehard Bahr, das in seiner Sensibilität für die Geheimnisse der Indios vielleicht paradigmatisch ein theologisches Denken der Zukunft vorwegnehmen könnte. In einem ersten Teil schildert ein größerer Essay Lateinamerika mit den Augen eines katholischen Theologen und berichtet von Herausforderungen, Rückfragen und Irritationen.
Die wissenschaftliche, in mehreren Sprachen erscheinende Buchreihe „Texte zur Theologie", gegliedert in die Abteilungen Dogmatik, Fundamentaltheologie und Moraltheologie, zeichnet sich im allgemeinen durch eine übersichtliche und für das wissenschaftliche Arbeiten nützliche Zusammenstellung der wichtigsten Texte der jeweiligen Fachdisziplin aus.So auch die vorliegende umfangreiche Sammlung mariologischer Texte, die einen repräsentativen Bestand an dogmatischen und geistlichen Zeugnissen dokumentiert. Der historisch und systematisch angelegte Querschnitt dieses Readers reicht von
In der modernen Gesellschaft, die von der Toleranzidee einerseits und vielfältigen Formen von Manipulationen andererseits geprägt ist, bedarf das theologisch wichtige Thema des Gewissens einer grundlegenden Analyse, die den Dialog zwischen Humanwissenschaft und Theologie voraussetzt. Jüngste Äußerungen römischer Moraltheologen, die den Eindruck erwecken, als wollten sie das Gewissen auf den Bereich einschränken, in dem der einzelne rückhaltlos mit der Lehre der Kirche übereinstimmt, greifen daher theologisch zu kurz und bedürfen einer kritischen Auseinandersetzung.Der Regensburger
Obwohl die christlichen Kirchen ständig vorgeben, die Zeichen der Zeit zu erkennen, werden sie immer mehr mit der Frage konfrontiert, ob sie einem in der Gegenwart lebenden, weltoffenen Christen noch wegweisende Impulse vermitteln können.Der Schweizer Dogmatik-Profes-sor Kurt Koch sieht in seinem Buch „Aufbruch statt Resignation" die Sendung des Christen darin, sich den Herausforderungen, der Zeit zu stellen und sie als Anruf Gottes in der Welt zu verstehen, mithin vom Schlaf einer vermeintlichen Sicherheit aufzustehen und sich aus der Erstarrung zu lösen, um die befreiende Erfahrung
In der Geschichte die geschichtlich irreversibel ergangene Selbstzusage Gottes zu verkünden, ist die immer neu zu bewältigende Aufgabe der Kirche. Am Beispiel des Konflikts zwischen dem verstorbenen Alterzbischof Marcel Lefebvre und der katholischen Kirche dokumentiert der Band „Das Bleibende im Wandel" die Schwierigkeit dieser Aufgabe, die in diesem Fall zu einer schismatischen Abspaltung führte. Die einzelnen Beiträge widmen sich den theologischen Differenzen und kirchenrechtlichen Aspekten in wissenschaftlich fundierter Weise.In seinem autobiographischen Buch gibt der
Vor 500 Jahren wurde Ignatius von Loyola geboren, vor 450 Jahren die Gesellschaft Jesu durch Papst Paul III. bestätigt. Die aufgrund dieses doppelten Jubiläums erschienene Festschrift fragt, wie die ursprüngliche Inspiration des Ignatius sein Handeln geformt hat, wie die Gesellschaft Jesu von ihr in der Geschichte geprägt wurde und welche zukunftsweisende Anregung sie enthalten könnte.Insgesamt 40 Beiträge namhafter Ordensangehöriger beleuchten in exemplarischer Auswahl etwa die Gestalt Ignatius', historisch relevante Ausprägungen jesuitischer Eigenart und Impulse für die Zukunft. Der
Bedeutet christliche Existenz entscheidend und vorrangig eine Praxis in und aus der Erfahrung von Gemeinde, so kommt einer Theologie der Gemeinde eine kritische und sensibilisierende Funktion zu. Das „Handbuch der praktischen Gemeindearbeit” von Leo Karrer und Joop Koopmans Buch „Das Leben umarmen - Befreiungstheologie in der Praxis” spiegeln die theologische Reflexion auf christliche Gemeindeerfahrungen auf verschiedenen Kontinenten wider.Karrers „Handbuch” beschränkt sich nicht auf eine bloße Bestandsaufnahme kirchlicher Gemeindearbeit, sondern zeigt die Chancen der aktuellen
„Werden unsere Kinder noch Christen sein?" ist gegenwärtig eine aedrängende Frage, von der sich im gleichlautenden Sammelband so kompetente Autoren wie Magdalene Bußmann, Karl Lehmann oder Norbert Scholl herausfordern lassen und Möglichkeiten einer men-ichennahen Weitergabe des Glau-Dens erörtern. Dort, wo Christen sich aufeinander und auf das Leben nit all seinen Höhen und Tiefen einlassen, wo sie bereit sind, die Spuren der Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen auch in den Menschlichen Lebensgeschichten zu entdecken, dort könnte Glaube und Christsein wieder lebensnah and
Friedrich E. von Gagern versucht sich in seinem Buch an einem Gottesbild, das aus der Angst und Enge kirchlichen Christseins befreien soll. Er verarbeitet dafür nicht mehr ganz neue Erkenntnisse feministischer Theologinnen, aus der Ma-triachatsforschung und aus der Psychoanalyse.Das Gottesbild Jesu von einem mütterlichen Vater, Inhalte von alten Göttinnenkulten und psychoanalytische Arbeiten zur Angst sind Stationen seines Werks. So wenig neu diese Versatzstücke modemer Theologien, so methodisch unsauber ist auch ihre Verknüpfung.Des Autors tröstlicher Hinweis auf Maria, die das
Die Astrologie erfreut sich in den letzten Jahren eines immer stärkeren Interesses. Für Christen drängt sich eher die Vermutung einer Ersatzreligion und des Abschieds von persönlicher Verantwortung für das eigene Leben, von individueller Freiheit auf. „Astrologie christlich" von Gerhard Voss vermittelt eine Annäherung an die Astrologie, die auf Freiheit und Verantwortung des Individuums nicht verzichtet.Über die Information zu den „Werkzeugen" des Astrologen, zum Händwerk der Horoskoperstellung und über eine Geschichte der Astrologie hinaus bietet Voss das Horoskop als
Andreas Hellers Dissertation über Kirche und nichteheliche Lebens- gemeinschaften füllt eine Lücke auf dem praktisch-theologischen Buch- markt. Das innerkirchlich „heiße Eisen" nichtehelicher Beziehungen wird wohltuend sachlich bespro- chen. Vor allem beeindruckt die be- grifflich und methodisch saubere Trennung zwischen der Erhebung einer gesellschaftlichen Realität, der Kritik an der Konsummentali- tät in gegenwärtigen Beziehungs- mustern und der Geschichte der kirchlichen Lehrmeinungen zur Ehe und den praktisch-theologischen Überlegungen zu möglichen Lö- sungsvorschlägen für
Der kleine Band „Lieben. Los- lassen und sich verbinden" des Theologen Hans-Eckehard Bahr und der Psychotherapeutin Verena Kast rückt wohltuend die Bezie- hungswerte in den Mittelpunkt, die angesichts eines neuen und alten Moralismus in den Kirchen in den Hintergrund zu geraten drohen: Loslassen können, sich selbst treu bleiben statt sich an den/die andere zu klammern, Fähigkeit zur Trauer statt des Nichtwahrhaben-Wollens eines Endes, Einlassen auf mensch- liches Scheitern statt starrer Nor- menmoral. Liebe wird durch Schmerz nicht negiert, sondern die Unfähigkeit zur Trauer verhindert
Nicht durch unfruchtbares Epi- gonentum, sondern nur durch ei- genständiges Denken kann ein Philosoph geehrt und bedankt werden, daß er seinen Schülern und Hörern einen Zugang zum Ganzen des Denkenden aufschließt.Augustinus Karl Wucherer-Hul- denfeld, Wiener Ordinarius für Christliche Philosophie, reflektiert die vielfältigen Teildisziplinen sei- nes Faches aus der Perspektive philosophischen Fragens nach dem Ganzen und nach dem Grund des Seins und bewahrt dadurch das Denken vor Verengungen und un- kritischen Vorstellungsmodellen. Die Festschrift zu seinem 60. Ge- burtstag umfaßt
In seiner Deutung epochaler Wendepunkte der Weltgeschichte macht der durch viele Publikatio- nen bekannt gewordene Kapuzi- nerpater Walbert Bühlmann Ge- schichte durchsichtig auf die schöp- ferische Kraft des Geistes Gottes hin. Der Urknall, die ersten Men- schen, Franz von Assisi, Martin Luther, die Deklaration der Men- schenrechte, Johannes XXIII. oder Michail Gorbatschow sind Beispie- le für Sternstunden, die in der Geschichte qualitativ neue Ent- wicklungen eingeleitet haben. Die Notizen zu diesen Stationen der Geschichte machen deutlich, daß die Menschheit sich in einem offi- ziellen
Die Gestaltkatechese Albert Höfers kann eine große Bereiche- rung für Religionslehrerinnen, Katechetinnen und Schülerinnen sein, die im problemorientierten Religionsunterricht der siebziger Jahre den Anspruch an die eigene Person vermißten. Nicht nur The- ma und Inhalt sind hier wichtig, sondern der Mensch in all seinen Bezügen steht im Mittelpunkt des pädagogischen Interesses. Thera- pieerfahrungen und pädagogische Ziele werden mit der Tradition der Kirche und des Glaubens in Bezie- hung gesetzt.Johann Klaushofers Buch ver- sucht eine Standortbestimmung der Gestaltkatechese Höfers,
Dieses vierbändige Glaubens- buch ist ein Versuch, eine umfas- sende Information über christliche Glaubensinhalte zu geben und de- ren Bezug zum Leben darzustellen. Glaube lebt, von dieser Grund- überzeugung aus entfalten die Au- toren in historischer und systema- tischer Dimension ihr Konzept, daß es in jeder Epoche des Christen- tums um ein Leben aus dem Glau- ben und um einen Glauben zum Leben geht. Die Synthese von Wis- sen und Motivation zu einem geleb- ten Glauben ist leider nicht in allen Kapiteln gelungen, mangelnde Radikalität des Fragens und vorge- faßte Antworten erinnern an
Soll Predigt keine Einwegkommunikation, sondern ein dialogisches Geschehen sein, so muß der Prediger versuchen, auf die tatsächlichen Fragen der Gemeinde zu hören und auch Laien in die Predigtvorbereitung einzubeziehen. Das Werkbuch der Predigt des Homiletikers Alfred Wallner zeigt, welche personalen und sozialen Lern- und Kommunikationsprozesse im Predigtgeschehen ablaufen können und erläutert mitkonkreten Beispielen, wie der Dialog mit der Gemeinde verbessert werden kann.„Widerborstige Meditationen" lautet der treffende Untertitel einer Sammlung ausgezeichneter
Seit langem schon sind in zahlreichen Pfarrgemeinden liturgische Laiendienste zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Zur Vorbereitung einer Übernahme eines solchen Dienstamtes eignet sich hervorragend das vorliegende Buch des Liturgiewissenschaftlers* Michael Kunzler. Es bietet nicht nur theologische Grundinformationen, sondern auch Anregungen und Handreichungen für die liturgische Gestaltung und ist als „Lehrbuch“ mit 15 Lektionen konzipiert.Als Ergänzung kann der schmale Band von Peter Paul Kaspar empfohlen werden, der in bewährt verständlicher Weise die Bedeutung der Bräuche,
Den Prozeß der Säkularisierung zu Beginn der abendländischen Neuzeit sieht der Theologe Wolfhart Pannenberg begründet in der Kirchenspaltung und deren sozialen und politischen Folgen, nicht aber in den Ideen der Renaissance oder des Atheismus. Diese These zur Frage der historischen Ursachen der kulturellen Säkularisierung ist gegenwärtig aber ebenso umstritten wie die Überlegungen des Autors zu den Folgeproblemen dieses Prozesses und den Aufgaben der Theologie.So sieht der Autor im Verlust einer verbindlichen Sinnorientierung die letzte Konsequenz dieser Entwicklung, sieht in der
Dem Regensburger Sozialwissenschaftler und Schüler Oswald Neil-Breunings .Lothar Schneider, ist mit seinem Buch „Soziale Dynamik“ ein Entwurf zur christlichen Gesellschaftslehre gelungen, der nicht nur der Forderung Papst Paul VI. entspricht, die katholische Soziallehre müsse sich mit den gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen vertraut machen, sondern der auch bei Politikern, Gewerkschaften und Arbeitgebern Beachtung gefunden hat. So wird derzeit ein Modell seiner „schwingenden 36-Stunden-Woche“, das mit einem Schlag die Produktionskosten der Betriebe senken und die
Papst Paul VI, zu Lebzeiten oft verkaimt und unterschätzt, erweist sich aus der gegenwärtigen Sicht einerrestaurativen Phase der kirch-Uchen Entwicklung in seiner Bedeutung als Reformer, der die Kirche zum Dialog mit der modemen Welt geführt hat Luitpold Dom steUt den Papst in der vorUegenden Biographie als eine überragende menschliche, priesterliche, bischöf-Uche und päpstliche Gestalt dar, die Impulse gegeben hat zu einem Stil menschlichen Zusammenlebens in Gerechtigkeit und SoUdaritätWelche Veränderungen im Denken und Leben der Menschen die Kirche in Zukunft berücksichtigen muß,
Jose Comblin, einer der führenden Befreiungstheologen Brasiliens, zeigt mit seinem Buch über den Heiligen Geist erneut, daß die Theologie der Befreiung nicht nur ein großes Potential an welt-verändemder Kraft enthält, son-dem auch fähig ist, zentrale Themen einer christlichen Glaubenslehre intellektuell neu zu erschließen und der herkömmlichen Theologie zukunftsweisende Wege zu bahnen.Erfahrung des Heiligen Geistes, das ist die Art der Gotteserfahrung der jungen lateinamerikanischen Kirche. Mit dieser These weiß sich der Autor der charismatischen Emeuerungsbewe-gung des Vatikanums II
Die Rassenideologie des südafrikanischen Apartheidregimes sucht nicht nur politische Freiheitsbewegungen zu unterdrük-ken, sondern auch jede eigenständige afrikanische Theologie zu unterbinden. Umso erfreulicher ist die Veröffentlichung zweier Bücher, die die Ursprungskraft und Lebendigkeit der Afrikanischen Theologie bezeugen.Der Südafrikaner Gabriel Seti-loane erschließt jene Mythen und Glaubensgeschichten der Afrikaner, die in deren Theologie rezipiert wurden. Uber die Vielfalt der Gottesnamen zeigt sich eine lange und tiefe Tradition menschlicher Grunderfahrungen.Die Arbeit an und
Der philippinische Kardinal Jaime L. Sin veranlaßte und leitete im Februar 1986 die sogenannte „Revolution der Rosenkränze“, die den Diktator Ferdi-nando Marcos durch gewaltfreie Aktionen stürzte. Ausgewählte Ansprachen des Kardinals und weltweit bekannten Befreiungstheologen, der die Verbindung von Mystik, das heißt Rückge-bundenheit an Gott, und Politik repräsentiert, liegen hier vor.Dem befreiungstheologischen Ansatz sind alle abgehandelten Themen verpflichtet, so der „Dialog mit den asiatischen Religionen“, „Frieden und Solidarität“, „Arbeit und Umgestaltung der
Die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils zählt zu den herausragenden Ereignissen der neueren Kirchengeschichte. Mit ihr wurde ein wesentliches Anliegen des Konzils verwirklicht, die aktive Teilnahme des Gottesvolkes an der liturgischen Feier. Damit erreichte die liturgische Bewegung, deren Anfänge bis tief ins letzte Jahrhundert zurückreichen, ihr Ziel.Das Ergebnis der Reform mag heute allgemein als theologisch fundiert anerkannt sein, ihr Zustandekommen gestaltete sich jedoch sehr schwierig. Das geht aus einer monumentalen Dokumentation von Annibale Bugnini hervor, der die
Das Entscheidende des christlichen Glaubens ist nicht eine Theorie, ein System von Ideen oder Dogmen, sondern eine Lebenspraxis, die auf die Befreiung des Menschen, seine ganzheitliche Vollendung hinzielt.Der Religionspädagoge Norbert Scholl entfaltet in seinem ausgezeichneten Buch die wesentlichen Dimensionen und Grundbegriffe des Christentums unter diesem Aspekt der lebensbejahenden Funktion des Glaubens. Ob er die Grundbegriffe wie „Leben“, „Mensch“ oder „Religion“ erörtert, die Quellen des Glaubens, das Volk Israel und Jesus von Nazaret oder die Grundvollzüge wie
Der Marianistenpater Josef Gapp zählte zu jenen katholischen Priestern, die aktiv dem Nationalsozialismus Widerstand leisteten und mit ihrem Leben bezahlen mußten. Josef Levit konnte eine Fülle an Dokumenten und Akten über seinen Ordensbruder zusammentragen und dessen Lebensweg von der Tiroler Kindheit bis zur Hinrichtung im August 1943 detailliert nachzeichnen. Das Buch dokumentiert in gut nachvollziehbarer Weise die Schwierigkeiten und die Gefahren des Widerstandes gegen den Faschismus.JAKOB GAPP. ZEUGE SEINES GLAUBENS. Von Josef Levit SM. zurolia-Verlag, Innsbruck 1988. 104 Seiten,
Inquisition, Folter, Morde an Juden, Frauen und Häretikern, all jene zahllosen Scheußlichkeiten, die im Namen eines guten Gottes verübt wurden, motivierten Rudolf Krämer-B adoni zu einer radikalen Kirchenkritik, die den Widerspruch zwischen christlichem Anspruch und kirchlicher Praxis klären will. Mit vielen, Historikern nicht unbekannten Dokumenten versucht der Autor seine Meinung zu belegen, daß Kirche nur ein machtgieriger Apparat und Theologie nur eine totalitäre Ideologie sein können. Alles Negative der Kirchengeschichte sind für ihn folglich nur Symptome einer totalitären
Die Menschwerdung Gottes in eine konkrete Geschichte und Gesellschaft besagt: Gott wurde Jude. Eine biblisch orientierte Fundamentaltheologie darf Jesu jüdische Herkunft daher nicht als einen unwesentlichen Zufall in der Heilsgeschichte deuten. Daß dies dennoch in der Geschichte christologischen Denkens immer wieder geschah, ist vermutlich einem latent vorhandenen christlichen Antisemitismus zuzuschreiben, der den jüdischen Charakter des Christentums nicht wahrhaben möchte.Der orthodoxe jüdische Theologe Pinchas Lapide hat sich wiederholt mit dem Juden Jesus von Nazaret auseinandergesetzt
Daß der angeblich neue Geist, der die charismatische Bewegung“ prägt, nicht nur ein Geist eines fröhlich-unbeschwerten Glaubens und einer häufig fundamentalistisch-naiven Frömmigkeit ist, sondern in seiner Verinnerli-chung einer privaten Jesus-Beziehung auch gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen korrespondiert und implizit gefährliche politische Tendenzen aufweist, zeigt Uwe Birnstein in einer ausgezeichneten Arbeit.Er informiert nicht nur über das Anliegen der charismatischen Bewegung, über historische und biblische Wurzeln, das Selbstverständnis oder das Gemeindeleben,
Die Unmoglichkeit einer unpo-litischen Theologie dokumentiert die vorliegende Sammlung von Predigten aus zehn Jahrhunder-ten. Bildeten in vergangenen Jahrhunderten Hunger snote, Erdbeben, Pest, Bauernkriege oder der Westfalische Frieden Predigtthemen, so sind es in un-serer Epoche die Reaktorkata-strophe von Tschernobyl ebenso wie die erste Mondlandung, Pro-bleme der Friedenssicherung und der Entwicklungspolitik oder die Reichskristallnacht.Etwa sechzig Texte aus demdeutschsprachigen Raum habenJohannes Kuhn und ReinhardBreymayer ausgewMhlt und kom-mentiert, sie sind anschaulicheZeugnisse fur
Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner und der Münchner Religionspädagoge Roman Bleistein reflektieren im vorliegenden Band die. Ergebnisse der Diözesansynode Rotten-^jurg-Stuttgart zur „Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation“. Sie zeichnen den Verlauf eines Weges des Dialoges nach, der 1975 mit der Würzburger Synode begann und durch die Formel „Mit der Jugend Gott suchen“ am besten charakterisiert wird. Entscheidend ist eine theologische Perspektive, die Jugendlichen als getauften und gefirm-ten Christen zutraut, eine neue Kirche zu schaffen.Besonders
Der Theologie der Befreiung geht es wie jeder christlichen Theologie um die Frage nach einem adäquaten Sprechen von Gott, freilich im Kontext einer Welt des Elends und der Unterdrückung.Leonardo Boffs anspruchsvoller Entwurf einer Trinitätstheo-logie verbindet die komplexen Fragestellungen der europäischabendländischen mit lateinamerikanischer Theologie und entwickelt ein Verständnis der Dreieinigkeit Gottes, das mit den Glaubenserfahrungen eines unterdrückten Volkes in Beziehung steht. Im Wissen darum, daß sich die menschliche Sprache gegenüber dem absoluten Geheimnis Gottes in ein
Angesichts eines zunehmenden Interesses an okkulten Phänomenen und Praktiken ist eine wissenschaftliche Analyse des Okkultismus und dessen Gegenüberstellung mit dem Christentum eine notwendige, aber auch schwierige Aufgabe. Die wissenschaftliche Theoriebildung in der Parapsychologie reicht nämlich keineswegs aus, um klar definierte Probleme mit exakten Methoden zu erforschen.Christian Weis versucht, zur Erklärung von außersinnlichen Wahrnehmungen keine jenseitigen Geister oder ähnliches anzunehmen, sondern besondere psychische Vorgänge. Solche „natürlichen“ Erklärungen
Wolfgang Beilner ortet unter seinen Zeitgenossen eine starke Sehnsucht nach der ursprünglichen Botschaft des Evangeliums. Einen existenziellen Zugang zu dieser Urbotschaft des Christentums erhofft sich der international renommierte Exeget nicht von wissenschaftlichen Theorien, sondern von einer neuen, im Evangelium begründeten Lebenspraxis. Als Hilfen zu diesem Leben und im Dienste der Heilsverkündigung erwiesen sich Armut, Keuschheit und Gehorsam in der Geschichte der Kirche als „evangelische Räte“, als Wege zur Heilserfahrung.Der Autor zeigt in vielen Einzeldarstellungen auf, wie es
Martha Wegan, die unter anderem als kirchlicher Rechtsanwalt am päpstlichen Gerichtshof tätig ist, beantwortet an Hand praktischer Beispiele häufig gestellte Fragen zu Annullierung, Scheidung und Wiederverheiratung aus juristischer Sicht. Die konsequente Aussparung psychologischer und gesellschaftlicher Aspekte personaler Beziehungen und eine katechismusartige Frage-Antwort-Struktur sind jedoch nicht geeignet, den ursprünglich christlichen Sinn von Liebe und Ehe zu erhellen.Der Exeget Walter Kirchschläger macht sich hingegen die Mühe, aus vorrangig neutestament-licher Perspektive
Wer sich 15 Wochen hindurch täglich 20 Minuten lang für Stille und Meditation Zeit nehmen kann, findet im „Geistlichen Ubungsweg“ Karin Johnes ein Kursangebot, das den Charakter von Exerzitien für den Alltag hat und den Leser Schritt für Schritt auf dem Weg geistlicher Erfahrung begleitet.Bild- und Textmeditationen bilden den Kern dieser Übungen, die durch Meister des spirituellen Lebens wie Johannes vom Kreuz, Therese von Avila, Meister Eckhart oder Ignatius von Loyola inspiriert sind und durchwegs ökumenischen Charakter haben.Die Reflexionsarmut dieser Kommentare und Übungen in
Paulo Freire, dem Pädagogen, der durch sein Buch „Pädagogik der Unterdrückten“ international bekannt wurde, und Frei Betto, dem Dominikaner, der in der Ar-beiterpastoral tätig ist und Basisgemeinden leitet, ist gemeinsam, daß sie durch eine gezielte Volksbildung versuchen, den Armen und Unterdrückten Brasiliens zu menschenwürdigem Dasein zu verhelfen. Die Methode dieser Bildungsarbeit besteht nicht in einem Belehren, sondern darin, daß die Armen — und das sind meist Analphabeten — lernen, ihr eigenes Leben zur Sprache zu bringen. Dabei sind es gerade biblische Texte, in denen
Bis heute sind manche Entscheidungen, die Pius XII. in der schwierigen Zeit seines Pontifi-kates von 1939 bis 1958 getroffen hat, umstritten. Mit seinen Anti-modernismus-Edikten, der Dog-matisierung der Himmelfahrt Mariens und der zeitweise problematischen Einstellung zum Nationalsozialismus ist er manchen Zeitgenossen nicht nur in guter Erinnerung.Der aus Anlaß des 110. Geburtstages Pius XII. veröffentlichte Band vereinigt Würdigungen, persönliche Erinnerungen und historische Betrachtungen, die von Politikern, Historikern und Theologen in den letzten beiden Jahrzehnten verfaßt wurden.
Den Versuch einer historischkritischen Erhellung der Ursprünge des Christentums unternimmt in wissenschaftlich anspruchsvoller Weise der Würzburger Dogmatiker Walter Simonis mit diesem Buch. Die Rekonstruktion der Verkündigung und des Wirkens des historischen Jesus wird von der Frage geleitet nach dem „Besonderen“ Jesu zwischen Judentum und nachösterlicher Christologie.In einer kritischen Sichtung der Quellen auf ihre historische Relevanz bereitet der Autor sein theologisches Anliegen vor, die Jesusworte authentisch zu interpretieren, um dessen Verkündigung der Gottesherrschaft
Immer wieder erfährt sich die Kirche im Spannungsfeld zwischen einer weltlosen Innerlichkeit und der Notwendigkeit eines weltverändernden Engagements. Wenn sich daher die Kirche maßgeblich am Sturz der Marcos-Diktatur im Februar 1986 beteiligte und sich somit — auch in einem politischen Sinn — als Kirche der Befreiung zeigte, muß die faktische Situation des philippinischen Volkes und der Kirche in einer theologischen Reflexion eingeholt werden, kann die zutage getretene Macht der Ohnmächtigen und Ohnmacht der Mächtigen aus der Perspektive einer Befreiungstheologie gesehen werden.Die
Aufmerksamkeit verdient das Buch des Münchner Eheberaters Lorenz Wachinger: entgegen Tendenzen, den spezifischen Eheproblemen der Gegenwart in moralisierender Weise traditionelle Vorstellungen einer christlichen Ehe bloß entgegenzusetzen, versucht der Autor, in einer behutsamen Diskussion verschiedener Ehemodelle ein Verständnis von Ehe zu erarbeiten, das die theologische Kategorie der Sakramentalität erschließt.Geschichtlichkeit als Grundzug menschlichen Daseins bedeutet, daß Ehe nur prozeßhaft zu denken ist, daß sie wesenhaft integriert ist in den steten Wandel des Lebensweges.
Dorothee Solle entfaltet in „lieben und arbeiten“ eine Theologie der Schöpfung, der Geschöpflich-keit unseres Daseins als Bild Gottes.Weil unser menschliches Geschöpfsein nicht als Unterwerfung unter Gottes Allmacht, sondern als Verbundenheit mit Gott verstanden werden darf, stehen wir als seine Geschöpfe in der Berufung, Mit-Schöpfer Gottes zu sein, was bedeutet, „daß wir befreit worden sind, um selber für Befreiung einzutreten, daß wir geliebt werden, um selber zu Liebenden zu werden“. Aus dieser Perspektive erhalten Arbeit und Liebe ihren primären Sinn in der Anteilnahme am
Neun Vorträge der Salzburger Hochschulwochen 1985 zum Thema „Gott“ versuchen in diesem Sammelband Gott zur Sprache zu bringen. Aus der Notwendigkeit, das Fragen nach Gott selber ausdrücklich in die Reflexion der Gottesfrage mit einzubeziehen, erwachsen Fragen nach der Möglichkeit der Gotteserfahrung, nach den Gottes-“ahnungen“ in den nicht- und vorchristlichen Völkern oder die nach atheistischen Weltdeutungen, insofern sich diese immer auch auf bestimmte Gottesvorstellungen beziehen.Der Band ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion der Gottesfrage, wenngleich er die Thematik
1985 feierte die Diözese St. Pölten ihr zweihundertjähriges Bestehen: 1785 wurde unter Papst Pius VI. auf Betreiben von Kaiser Joseph II. der St. Pöltner Bischofssitz errichtet. Damit wurde nun für den Westen Niederösterreichs nach fast tausendjähriger Zugehörigkeit zum Bistum Passau die Diözese St. Pölten geschaffen.Friedrich Schragl, Professor für Kirchengeschichte und Patro-logie an der Phüosophisch-theo-logischen Hochschule in St. Pölten, befaßt sich im ersten Teil seiner „Geschichte der Diözese St. Pölten“ mit der Zeit von den Anfängen der Christianisierung des
Der international renommierte Exeget Anton Vögtle legt mit „Offenbarungsgeschehen und Wirkungsgeschichte“ Aufsätze aus den letzten Jahren aus-dem Bereich neutestamentlicher Forschungen gesammelt vor. Unter Wirkungsgeschichte versteht der Autor alles nachösterliche Verkünden, Glauben und Leben bis zu den im Neuen Testament gesammelten Schriften: dies ist die Antwort auf das durch und an Jesus erfolgte Offenbarungsgeschehen. Offenbarungsgeschehen und Wirkungsgeschichte stehen daher in einer inneren Zusammengehörigkeit, bilden eine sachlich nicht zu trennende Einheit.Der erste Teil
Der christliche Esoteriker Valentin Tomberg, 1900 in Petersburg geboren, stellte innerhalb der anthroposophischen Gesellschaft in seinen Veröffentlichungen und Vortragszyklen immer wieder Christus in das Zentrum seiner Überlegungen; nach dem Zweiten Weltkrieg konvertierte er zur katholischen Kirche.Der vorliegende Band „Lazarus, komm heraus“ enthält vier Abhandlungen aus dem Nachlaß Valentin Tombergs, von denen die umfangreichste dem Buch den Namen gibt. Es geht um eine Aufwertung der in den Evangelien berichteten Wunder, die Tomberg ebenso wichtig sind wie etwa die Reden oder die
Der Wiener Neutestamentier Jacob Kremer legt mit seinem Lazarus-Buch die „Geschichte einer Auferstehung“ eine umfangreiche Studie zu Joh 11,1-46 -einer zentralen Perikope des Johannesevangeliums — vor. Während die Auferweckung des Lazarus auch heute noch viele Christen in ihrer Hoffnung auf eine persönliche Auferstehung bestärkt, bezweifeln viele Bibelwissenschaftler das Faktum dieses Wunders, gibt es heute plausible Erklärungen für das Entstehen ähnlicher Wundererzählungen.Angesichts der kontroversen Deutungen dieses auch wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Textes fragt Kremer, wie
Irrationalitäten prägen sowohl individuelle als auch gesellschaftlich-institutionelle Verhaltensweisen. Gegenwärtig wird etwa im steigenden Interesse an okkulten Praktiken, in der politischen Organisation einer wahnwitzigen Aufrüstungsmaschinerie zur Friedenssicherung oder in der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aus dem Versuch einer Zukunftssicherung die Rationalität des modernen menschlichen Daseins durchbrochen.Christian Büttner, Psychologe und Wissenschaftler in der Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt, hat einen Sammelband herausgegeben, dessen psychoanalytisch
Am 29. November 1984 starb Erzbischof Franz Jachym in Wien unerwartet an Herzversagen. Der vorliegende Erinnerungsband, eine „Biographie in Wortmeldungen“, dient nicht der oberflächlichen Glorifizierung seiner Person, sondern möchte vieles, was ihm in seinem langjährigen Wirken als Bischof wichtig war, einem größeren Kreis von Menschen zugänglich machen.Eine Auswahl aus seinen Predigten und Reden macht einen Großteil dieses umfangreichen Buches aus, das von der Herausgeberin Annemarie Fenzl in die drei Abschnitte „Hoffnung“, „Glaube“ und „Liebe“ gegliedert wurde. Die
Kurt Benesch schildert in seinem biographischen Roman „Die Spur in der Wüste“ das Leben des Charles de Foucault — ein Leben, das nicht aus einer Distanz heraus erzählt werden kann wie ein belangloses Ereignis, ist es doch durch und durch von der Frage nach dem Sinn unseres menschlichen Lebens bewegt.Charles, das Enfant terrible einer vornehmen und reichen Familie, denkt als junger Offizier nur daran, sich zu amüsieren und bis zum Überdruß zu genießen — Langeweile und Depressionen lassen sich aber nicht überwinden, sondern treiben Charles weiter auf seinem suchenden Weg, bis er