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Lazarus-Zweifel ?

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Der Wiener Neutestamentier Jacob Kremer legt mit seinem Lazarus-Buch die „Geschichte einer Auferstehung“ eine umfangreiche Studie zu Joh 11,1-46 -einer zentralen Perikope des Johannesevangeliums — vor. Während die Auferweckung des Lazarus auch heute noch viele Christen in ihrer Hoffnung auf eine persönliche Auferstehung bestärkt, bezweifeln viele Bibelwissenschaftler das Faktum dieses Wunders, gibt es heute plausible Erklärungen für das Entstehen ähnlicher Wundererzählungen.

Angesichts der kontroversen Deutungen dieses auch wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Textes fragt Kremer, wie die Lazarusgeschichte auch in unserer Zeit als Wort Gottes angenommen werden kann. Es gelingt ihm, die Frage nach dem Zentrum dieser Perikope, nach der lebenschaffenden Kraft Gottes, die sich in Jesus Christus erwiesen hat, in den Mittelpunkt zu stellen.

Eine umfangreiche Textkritik von Urtext und Kontext, die Wirkungsgeschichte des Textes und dessen theologischer Gehalt als urkirchliche Christusverkündigung umfaßt diese wissenschaftlich anspruchsvolle Studie, die zugleich sehr praxisnah ist, weil sie nicht fundamentalistisch an Buchstaben und überlieferten Vorstellungen klebt, sondern auf die biblische Botschaft zu hören versucht.

LAZARUS. Von Jacob Kremer. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1985. 384 Seiten. Ln., öS 304,20.

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