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Jude — Gottessohn

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Die Menschwerdung Gottes in eine konkrete Geschichte und Gesellschaft besagt: Gott wurde Jude. Eine biblisch orientierte Fundamentaltheologie darf Jesu jüdische Herkunft daher nicht als einen unwesentlichen Zufall in der Heilsgeschichte deuten. Daß dies dennoch in der Geschichte christologischen Denkens immer wieder geschah, ist vermutlich einem latent vorhandenen christlichen Antisemitismus zuzuschreiben, der den jüdischen Charakter des Christentums nicht wahrhaben möchte.

Der orthodoxe jüdische Theologe Pinchas Lapide hat sich wiederholt mit dem Juden Jesus von Nazaret auseinandergesetzt und sich als engagierter Gesprächspartner für die Christen erwiesen. Auch im vorliegenden Buch bringt er dem Menschen Jesus viel Sympathie entgegen und beschreibt ihn aus jüdischer Sicht: wie er lebte, fühlte, litt, liebte und zürnte. Ausgewählte Bibelstellen mit Kommentaren des Autors erweitern das traditionelle Jesusbild. Nicht ganz frei von bürgerlichen Klischees, meint der Autor -ohne biblische Belege anzuführen -, daß Jesus „demütig und bescheiden“ seinen Weg gegangen sei.

WURDE GOTT JUDE? VOM MENSCHSEIN JESU. Von Pinchas Lapide. Kösel Verlag, München 1987. 96 Seiten, kart., öS 140,-

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