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Mysterium und Mystizismus

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Am Beginn eines Theologiestudiums steht der Traktat „Einführung in das Heilsmysterium". Er gibt einen Überblick über den Glauben der Kirche und will das Wesentliche der christlichen Theologie in einem systematischen Zusammenhang verstehen, um so bei aller notwendigen Differenzierung in Einzeldisziplinen die innere Einheit theologischen Denkens zu wahren. Eine Besonderheit der vorliegenden Einführung ist, daß sie theologisches Glaubensdenken konsequent mit den existentiellen Fragen des Menschen konfrontiert und gleichzeitig mit der Geschichte des Glaubens verbindet.

Der bekannte Theologe Kurt Koch greift in seiner theologischen Reflexion das gegenwärtige Spannungsfeld einer gleichzeitigen - etwa mit Descartes im 16. Jahrhundert beginnenden - methodischen Gottlosigkeit in technisch geprägten Wissenschaften und - heute vor allem in der New-Age-Bewegung anzutreffenden -Vergötterung der Welt, einer Remy-stifizierung, die aber im Unterschied zur „klassischen" Mystik die Mühen der Reflexion überspringt und einem blinden Mystizismus huldigt. Der Autor greift die Herausforderung der Gegenwart auf und sucht in mehreren Zugängen, Sakramente als Berührungspunkte zwischen Gott und Welt begreiflich zu machen. Dadurch wird nicht zuletzt Kirche als „Lebensort" Gottes verständlich.

HEILSMYSTERIUM. Eine Hinführung zu Christus. Von Lothar Lies und Silvia Hell. Styria Verlag, GrazAVien/Köln 1992. 352 Seiten, öS 350,-.

GOTTLOSIGKEIT ODER VERGÖTTERUNG DER WELT? Sakramentale Gotteserfahrungen in Kirche und Gesellschaft. Von Kurt Koch. Benziger Verlag, Zürich 1992.370 Seiten, öS 297,-.

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