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Theologie des Gewissens

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In der modernen Gesellschaft, die von der Toleranzidee einerseits und vielfältigen Formen von Manipulationen andererseits geprägt ist, bedarf das theologisch wichtige Thema des Gewissens einer grundlegenden Analyse, die den Dialog zwischen Humanwissenschaft und Theologie voraussetzt. Jüngste Äußerungen römischer Moraltheologen, die den Eindruck erwecken, als wollten sie das Gewissen auf den Bereich einschränken, in dem der einzelne rückhaltlos mit der Lehre der Kirche übereinstimmt, greifen daher theologisch zu kurz und bedürfen einer kritischen Auseinandersetzung.

Der Regensburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff versucht in diese Diskussion fruchtbringend einzugreifen, indem er die biblischen und theologischen Grundlagen einer umfassenden Lehre vom Gewissen darlegt. Dabei knüpft der Autor an das Zweite Vatikanum an und zeigt die Chancen und Gefährdungen einer verantwortlichen Gewissensorientierung in der modernen Lebenswelt.

Weniger wissenschaftlichen, sondern appellativen Charakter hat das Buch von Robert Schlund, dem ehemaligen Freiburger Generalvikar. Dieses, sein letztes Werk, zeugt von seiner geistigen Weite und einem wohl informierten Urteil, das Orientierungen in aktuellen Fragen bietet. Der Grundgedanke, daß der Mensch durch das Gewissen mehr als ein kalt berechendes intelligentes Wesen, nämlich ein Wesen mit Herz sein kann, sollte zu denken geben.

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