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Liebendes Lassen

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Aufmerksamkeit verdient das Buch des Münchner Eheberaters Lorenz Wachinger: entgegen Tendenzen, den spezifischen Eheproblemen der Gegenwart in moralisierender Weise traditionelle Vorstellungen einer christlichen Ehe bloß entgegenzusetzen, versucht der Autor, in einer behutsamen Diskussion verschiedener Ehemodelle ein Verständnis von Ehe zu erarbeiten, das die theologische Kategorie der Sakramentalität erschließt.

Geschichtlichkeit als Grundzug menschlichen Daseins bedeutet, daß Ehe nur prozeßhaft zu denken ist, daß sie wesenhaft integriert ist in den steten Wandel des Lebensweges. Dieses geschichtliche Miteinandersein deutet der Autor im Anschluß an Martin Buber als ein dialogisches Geschehen.

Von diesem Denkansatz ausgehend erweist sich dem Autor die Ethik der Ehe als Dualität von Lieben und Lassen, als ein Einan-der-Freigeben zu je eigener Selbständigkeit.

EHE. Von Lorenz Wachinger. Kösel-Verlag, München 1986.184 Seiten, kart., öS 154,50.

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