6995725-1987_08_18.jpg
Digital In Arbeit

Die Liebenden

Werbung
Werbung
Werbung

Ein Stück europäischer Geistesgeschichte wird durch das Schicksal dieses berühmten Liebespaares evoziert. Das kurze Glück, das den vierzigjährigen Philosophen und Logiker mit der gebildeten sechzehnjährigen He-loise verbindet, wird durch einen Akt äußerster Brutalität zerstört. Entmannt zieht sich Abaelard ins Klosterleben zurück. Diesen Schritt tut auch seine kongeniale Partnerin.

In seiner „Historia Calamita-tum“ zeichnet er sein tragisches Schicksal, das vom Kampf gegen die Ideen seiner Widersacher, gegen den Verfall der Sitten in den Klöstern, von Krankheit und dem Ringen um seinen inneren Frieden gekennzeichnet ist.

Ein Briefwechsel, den die beiden Liebenden lebenslang aufrechterhalten, gibt Zeugnis der inneren Kämpfe, ihrer Liebe und tiefer geistiger Bindung. Sie enthüllen das Lebensgefühl jener Epoche und lassen Abaelard als leidenschaftlichen und fortschrittlichen Denker erkennen. Heloise hingegen reflektiert ihre tiefe Liebe und Hingabe zu diesem Mann in der Steigerung innerer Kraft und erweist sich ihm als durchaus ebenbürtig.

Schade, daß im vorliegenden Buch aus diesem Briefwechsel nur wenige ausgewählte Stellen zitiert sind, gibt er doch Zeugenschaft dieser außergewöhnüchen Beziehung.

Meisterhaft gelingt es der Historikerin FumagaUi (eine Abae-lardspezialistin), die wahre Identität Abaelards und Heloises aus den Schriften und Dokumenten herauszuschälen.

HELOISE UND ABAELARD. Von Maria Theresa Fumagalli Artemis Verlag, München 1986. 277 Seiten, Ln., öS 310,40.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung