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Die neue Einfachheit

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Von den vielen aufwendigen Publikationen über Wohnarchitektur verdient diese sehr bescheiden gestaltete Broschüre besondere Beachtung. Es wird nicht versucht, über Architektur und Wohnen zu philosophieren, auch nicht, an Hand perfekter Farbfotos aufregender Wohnbauten Aufmerksamkeit zu wecken. Vielmehr werden mit dem Untertitel „Ausblick auf eine andere Wohnarchitektur“ Trends aufgespürt, die als Antwort auf unsere Situation zaghaft zwar, aber doch schon sichtbar zu neuen baulichen Realisierungen führten.

Beispiele aus Westdeutschland, Schweden, Italien und der Schweiz werden angefangen vom Planungsprozeß bis zur Fertigstellung mit allen wichtigen Zahlen vorgestellt. Es wird davon eine Architekturideologie abgeleitet als eine Gesamtheit von Meinungen, Absichten, Programmen und Notwendigkeiten,. Dem Autor geht es um ein Ideenensemble, das sich um die Zentralidee — die Idee des Einfachen — zusammenschließt.

Eine Reihe themenbezogener Abhandlungen wie „Theorie und Begriff des Einfachen“, Darstellungen der ökonomischen, der stadtpolitischen, der wohnpolitischen, der ökologischen und der traditionalistischen Aspekte dienen als tragfähige Fundamente für eine richtige Theorie.

Der unvermeidliche Zwang zu ökonomischem und ökologischem Bauverhalten wird helfen, daß die Scherze, wie sie postmoderne Architektur noch demonstriert — meint der Autor —, nicht zur Regel werden. Hoffentlich.

DER HANG UND ZWANG ZUM EINFACHEN. Von Rudolf Schilling. Birkhäuser Verlag, Basel - Boston - Stuttgart, 1985. 203 Seiten, zahlreiche Fotos, kart., öS 388,50.

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