7009081-1987_53_18.jpg
Digital In Arbeit

Die Postmoderne triumphiert

Werbung
Werbung
Werbung

„Entgegen der allgemeinen Auffassung ist die Postmoderne weder antimodern noch reaktionär. Sie erkennt die Schuld gegenüber der Moderne an, transzen-diert aber diese Bewegung, indem sie sie mit anderen Belangen zusammenfaßt.“ So beginnt die große Zusammenfassung des amerikanischen Ästhetikers Charles Jencks über die führende Richtung in der Kunst der Gegenwart.

Durch seine geistreichen analytischen Ausführungen, vor allem aber durch die zahlreichen Abbildungen werden die Kraft und die Vielfalt der Postmoderne eindrucksvoll dargestellt.

Hier wird die Reduktion auf die nackte Ratio überwunden und zugleich der Aberglaube zerstört, Welt und Mensch könnten als eine

Summe von materiellen Funktionen verstanden werden. Das Ergebnis ist kein neuer Irrationalismus, sondern das Streben nach einer heiteren Harmonie zwischen Verstand und Gefühl.

Die Bedeutung der Postmoderne ist nicht an den Hervorbringungen der vielen schwächeren Künstler, sondern an den im Buche Jencks* abgebildeten großartigen Beispielen zu messen. Hier scheint der Geist des Surrealismus in einer poetischen Ausformung wiedererstanden zu sein. Der schnelle Szenenwechsel läßt das krampfhafte Festhalten an den hohlen Äußerlichkeiten der Moderne von Gestern kläglich provinziell erscheinen.

DIE POSTMODERNE. Von Charles Jencks. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1987.360 Seiten, öS 1.544,-

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung