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Die Vaneks

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(Stadttheater Klagenfurt) Vaclav Havel und Pavel Kohout, leidgeprüfte Kenner tschechischer Gegenwart, benützen gemeinsam den Ferdinand Vanek, Schriftsteller, der ein Bürgertum vertritt, das sich gegen einen Sozialismus wehrt, der nur kennt, was ihm nützt über Recht und Menschenwürde hinaus. In dem Havel-Einakter „Protest" versucht Vanek bei einem früheren Freund, der sich's richtete, eine Unterschrift zu erhalten, wird aber in „lautem Nachdenken" belehrt, daß diese dem Häftling eher schaden würde. Daß dieser, wie ein Anruf meldet, frei wird, enthebt den Drückeberger'einer moralischen Pflicht.

War es hier nur um ein Gespräch ohne Aktion zu tun, liegt bei Kohout und seinem „Attest" die Sache anders: Witz, Verwirrung und das Gebell des echt böhmischen Schnapphundes prägen die Szene, in der sich Vanek für seinen Hund eine Zuchtgenehmigung erwirken will und nur noch Schwierigkeiten begegnet, als man ihn als Ferdinand Vanek, Schriftsteller, erkennt. Zuletzt gelingt's doch, einen Protektor für das wertvolle Tier zu finden: der oberste Herr, Freund eines hübschen, dummen Gänschens, übernimmt die Verantwortung für den Schnapphund. Gerhard Tötschinger hat's trefflich inszeniert, Karl Schnabel ausgestattet und Peter Settgast sowie Berth Wesselmann haben sich der Vaneks angenommen, Opponenten gegenüber, die durch Hertha Fauland, Adrienne Pokorny, Hanns Eybl und Joschi Hanak u. a. vorzüglich vertreten waren.

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