(Stadttheater Klagenfurt; „Spiel im Schloß“ von Franz Molnar) Klagenfurt hatte sich Hans Jaray geholt und ihm Spiel und Regie in Franz Molnars „Spiel im Schloß“ überlassen, jener V ortäuschung, die T at- sache ins Rollenspiel verkehrt, Geschehenes zum Spiel werden läßt - mit Einfall, Witz und szenischer Bedeutung. Mit Jaray als Korth, der die Dinge ins Lot bringt und plausibel macht, mußte es zum Erfolg werden.In Erwin Strahl (Almlady) und Hanns Eybl (Mansky) standen ihm prächtig gelaunte Akteure zur Verfügung, die auf Molnars Stil und Tonfall eingingen, zum Unterschied von
(Stadttheater Klagenfurt, „Die vier Grobiane“ von Ermano Wolf- Ferarri.) Daß man großer Namen nicht bedarf, wenn Einfall und Eifer das Spiel leiten, bewies die erste Premiere 1981 im Klagenfurter Stadttheater, die leichtfüßige Oper „Die vier Grobiane“, in der Goldoni haust und Commedia dell’arte- Atem weht. Gerhard Tötschinger hat das Spiel um die ungeschliffenen Bürger Venedigs, die im Grunde gute Kerle sind, mit Liebe und lok- kerer Hand beifallswürdig inszeniert und in Wolfgang Czeipek einen auf Schwung und Exaktheit bedachten Dirigenten gehabt, so, daß das, was um
Der Tradition folgend, bot das Klagenfurter Stadttheater als letzte Premiere einen Ballettabend und setzte zwischen Ravel und Rimsky-Korsakow die „Tarantella” von Rudolf Kattnigg, seinem 85. Geburtstag zu Ehren, ein redlich bemühtes Unternehmen in der Choreographie von Monika Wiesler, das beim Publikum trotz einiger Länge gut ankam.Weit höher zu werten Ravels „La Belle et la Bete”. Hier war mit Mar-ta Metzger und Mojmir Lasan, beide Budapest, hohe Kunst im Spiel, ergreifende Deutung einer Erlösung durch Liebe, der durch die Choreographie (Jeras Metod) alle Möglichkeiten
(Stadttheater Klagenfurt) Vaclav Havel und Pavel Kohout, leidgeprüfte Kenner tschechischer Gegenwart, benützen gemeinsam den Ferdinand Vanek, Schriftsteller, der ein Bürgertum vertritt, das sich gegen einen Sozialismus wehrt, der nur kennt, was ihm nützt über Recht und Menschenwürde hinaus. In dem Havel-Einakter „Protest" versucht Vanek bei einem früheren Freund, der sich's richtete, eine Unterschrift zu erhalten, wird aber in „lautem Nachdenken" belehrt, daß diese dem Häftling eher schaden würde. Daß dieser, wie ein Anruf meldet, frei wird, enthebt den
(Stadttheater Klagenfurt) Das eine gab es in der Musik Jacques Offenbachs, dessen Opera bouffe „Ritter Blaubart" in der Felsenstein-Fassung Klagenfurts Publikum erfreute, das andere in der Art, wie sich Tamas Ferkai als Regisseur des Werkes annahm. Von Wolfgang Czeipek musikalisch betreut, von Peter Umbach gschnasfroh und doch mit hintergründigem Witz szenisch ausgestattet, ließ die so makabre Story keirf Auge trocken.Alles kam an, von Blaubarts Heimritt übers köstliche Lever bei Roi Bobeche (Helmut Wallner) zu der Gruselstimmung der Begräbnisstätte, die ihre Schauder verliert,
Nach Shakespeare und Moretto ließ das von Intendant Wochinz geführte „Ensemble Porcia“ Moliere zu Wort kommen und bescherte dem dankbaren Publikum die Komödie „Die Schule der Frauen“ in einer sorgfältig ausgefeilten Aufführung, für die man Hans Weigels grandiose Nachdichtung gewählt hatte. Zu festlicher Musik stellt der Regisseur Wochinz seine Schar in gemessenen Schritten zunächst vor, dann aber stürzt er sie in die Verwirrung des Spiels um den überreifen Arnolphe.Temporeich und forte ging's in Szene, ein paar muntere Gags waren eingestreut, das Publikum zu Applaus
Gute Stücke gut gespielt — damit ist ausgesagt, was für die diesjährigen Komödienspiele des Ensembles Porcia charakteristisch ist. und da zu den Dichtern Mollere und Calderon Nachdichter von Rang eines Hans Weigel und H. C. Artmann treten, die mit Versgewandtheit und Wortwitz den Werken dienen, kann man Herbert Wochlnz bescheinigen, daß er auf seinem eigensten Gebiete nicht zu schlagen ist.Mit dem fast unbekannten Erstling des Franzosen, „Der Wirrkopf“, hat der erfahrene Regisseur Wochinz nach einer Komödie gegriffen, die ihm liegt. Sie erscheint um die Gestalt des Dieners
Mit großen Erwartungen hatte man dem Initiator der Komödienspiele, Herbert Wochinz, 1968 das Klagenfurter Stadttheater anvertraut, das von dem gegenwärtigen Detmolder Intendanten Prof. Otto Hans Böhm neun Jahre wirtschaftlich mustergültig und künstlerisch vertretbar geführt worden war. Man darf also mit Recht danach fragen, ob das ersehnte „faszinierende Theater“ vom neuen Hausherrn verwirklicht werden konnte.
Das Stadttheater Klagenfurt, durch Entdeckerambitionen schon mehrfach aufgefallen, hat ein Musical zur „Welturaufführung“ gebracht und es unter dem Titel „Scandal in San Molino“ zahlreichen Gästen aus Österreich, der Bundesrepublik und der Schweiz vorgestellt, wobei die rotgrünen Fahnen der erdachten Republik vor dem Hause flatternd das Ereignis unterstrichen. Hugo Wiener und Ferry Olsen haben den amüsanten Text, Alfred Scholz die ins Ohr gehende Musik beigesteuert, die zu Beginn durchaus „amerikanisch“ anmutet sich aber dann aus hämmernden und aufrüttelnden Rhythmen in
Mit der Lehär-Operette „Land des Lächelns“, in der der junge ungarische Tenor Tibor Kelen seinen Abschied nahm, klang eine Spielzeit aus, die auf künstlerische und finanzielle Erfolge zurückblicken kann, die Intendant Prof. Böhm feindlich gesinnte Kreise mit recht unfairen Mitteln abzustreiten suchen Mit einer Uraufführung von Ezio Vit-torios symphonischem Triptychon „Friaul“, einem auf tänzerischem Ausdruck aufgebauten, von einer Stimme (Gudrun Volkert) begleitetem Werk, nahm das Ballett Abschied; in einer einaktigen Oper „Die Perlenkette“ des gleichen Komponisten hatte das