7008818-1987_51_30.jpg
Digital In Arbeit

Die Verkündigung in der Malerei

Werbung
Werbung
Werbung

Seit mehr als fünfzehn Jahrhunderten wird die Phantasie bildender Künstler von der geheimnisvollen Szene der Verkündigung bewegt. Das junge Mädchen von Nazaret und der Engel des Herrn: sie sind Gestalten eines übernatürlichen Geschehens. Zudem ist der Bericht des Evangelisten Lukas in seiner Knappheit und Dichte ein Text von poetischer Kraft.

Die Kunsthistorikerin Hanna Egger, mit der Ikonographie des neutestamentarischen Geschehens vertraut, hat Abbildungen der Verkündigungsszene gesammelt und die Kunstwerke in einem fachkundigen, kulturhistorisch fundierten Essay analysiert. Wie in ihrem grundlegenden Buch „Weihnachtsbilder im Wandel der Zeit“ zeigt sie das Hervorgehen frühchristlicher Kunst aus der antiken römischen Tradition und führt dann weiter bis zu einer „Verkündigung“ im manieristi-schen Jugendstil von Margaret MacDonald aus dem Jahr 1896.

Von einem hyeratischen Mosaik des 5. Jahrhunderts, über karolin-gische und ottonische Bildwerke führen eindrucksvolle Variationen des Themas zu Giotto, dann durch die Barockmalerei zu den Nazarenern bis zu den psycholo-gisierenden, zugleich profanisie-renden Darstellungen der frühen Moderne. Die ästhetische Untersuchung dient auch als Zeitspiegel des Wandels der Ausdrucksformen verschiedenartigen religiösen Strebens. Hier ist ein Werk entstanden, das Aufmerksamkeit verdient.

VERKÜNDIGUNG. Von Hanna Egger. Verlag St. Gabriel, Mödling-Wien 1987. 94 Seiten, öS 580,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung