Wer sich für die Volkskunde interessiert, wird an diesem Lexikon nicht vorübergehen können.
Ein faszinierendes Nachschlagewerk: nicht nur darum, weil hier über jene Völker informiert wird, die man gewöhnlich in der Weltöffentlichkeit so gut wie gar nicht beachtet, sondern vor allem auch darum, weil man aus diesem Buch einen Eindruck von der phantastischen kulturellen Vielfalt der Menschheit bekommt.
Zu finden sind hier jene ethnischen Gruppen, die in kleineren sozialen Einheiten wie Stämmen oder Dorfverbänden zusammenleben und keinen eigenen Nationalstaat ausgebildet haben. Autoren der einzelnen Beiträge sind namhafte Experten auf dem Gebiet der Völkerkunde beziehungsweise Ethnologie. In den Artikeln werden demographische Daten geliefert, die Grundstrukturen der traditionalen Ordnung, geschichtliche Ereignisse von Bedeutung sowie die heutige Situation beschrieben.
Daß in einem Glossar die ethnologischen Fachausdrücke erklärt werden, der Anhang aber auch eine umfangreiche, regional gegliederte Bibliographie sowie ein Ethnonymen-Register enthält, erhöht die Brauchbarkeit dieses Lexikons noch. Teilweise ein wenig schwach ausgefallen ist aber leider das Bildmaterial.
VÖLKER DER VIERTEN WELT. Ein Lex raquo;-, kon fremder Kulturen in unserer Zeit. Hrsg. von Wolfgang Lindig. Wilhelm Fink Verlag. München, und Ferdinand Schönigh Verlag, Paderborn 1981. 456 Seiten mit 204 zum Teil färb. Abb., 26 Karten. Ln.. öS 744,80.
