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Dieser Mann gehört entdeckt!

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Angeblich sind unsere Theater ungeheuer scharf auf neue Gesichter, die starken Persönlichkeiten mit Begabung gehören. Wenn es so ist, müßte Hans Pemmer, der jetzt Nestroys Knitsch im „Theater am Auersperg” spielt, bald auch in größeren Rollen zu sehen sein - und zwar dort, wo man ihn bisher meist nur „am Rande des Geschehens” sah, nämlich in Wiens größeren •Theatern.

Der gelernte Zolldeklarant hat nicht nur das Gesicht eines Nestroy-Coder Raimund- und so weiter-)Darstellers, sondern auch die vis comi-ca, die Ambivalenz, die Mischung von Naivität und Verschlagenheit, und die künstlerische Intelligenz, das alles umzusetzen.

Er kann sich bloß nicht verkaufen. Was freilich ein arges Handikap ist.

Entdeckt wurde sein Talent von der eigenen Mama, die ihren Sprößling zu einer Filmgesellschaft brachte, wo ein dicker Bub gesucht wurde, der schön Schaumrollen mampfen konnte. Seine erste Klippe war die Aufnahmsprüfung ins Reinhardt-Seminar, wo er irrtümlich mit einer statt drei Rollen antrat.

Drei Jahre war er bei den Komödianten, aber Volksstücke liegen ihm mehr als das, was er dort zu spielen bekam. Er leidet ein wenig darunter, daß er immer „als negativer Typ eingesetzt” wird.

Er, hat einen dicken Kopf. Er wird seinen Weg machen. Es wäre Zeit, daß dieser Weg ein wenig breiter wird. Theaterdirektoren, seht euch Hans Pemmer an in der Rolle des Knitsch!

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