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Diesmal nicht: „Und es explodiert doch..."

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Die Theorie, wonach der Kosmos in einem Urknall entstand, war auf ihre Weise eine logische Fortsetzung der von Edwin Hubble gewonnenen Erkenntnis, daß sich im All alles von allem entfernt, sofern es nicht durch lokal wirkende Anziehungskräfte (die auch das Auseinanderdriften gewaltiger Galaxienhaufen verhindern oder zumindest bremsen) zusammengehalten wird.

Das „explodierende Weltall" in den dreißiger, der Urknall in den frühen fünfziger Jahren wirkten weit über die astronomische Fachöffentlichkeit hinaus und wirkten in die Tiefe, sie beeinflußten das Lebensgefühl von Millionen Menschen.

Die Kirche hat dabei den im Falle Galilei begangenen Fehler, wissenschaftlicher Erkenntnis Autorität entgegenzusetzen, nicht wiederholt. Papst Pius XII. war offensichtlich entschlossen, der frühzeitigen Verfestigung von Abwehrhaltungen entgegenzuwirken und äußerte sich zur Urknall-Theorie bereits 1952. Anläßlich der Eröffnung eines wissenschaftlichen Kongresses im Vatikan verkündete er, die Annahme, das Weltall sei in einem Urknall entstanden, sei mit der kirchlichen Lehre vereinbar.

Zu diesem Zeitpunkt war der Streit zwischen den Vertretern der Steady-State- und der Urknall-Theorie, die später zum Standard-Modell werden sollte, noch völlig offen.

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