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Der Fall Marina Marcovich

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Coverstory in einer österreichischen Regionalzeitung: „Aus Kurt wird Rarbara”; Untertitel: „Menschen im falschen Körper gefangen.” Ein eindrucksvoller Bericht über die Probleme von Trans-sexuellen, letztlich mit Happy-End, weil auch die Mit- und Umwelt Verständnis zeigte. Der Grund dafür ist sicher auch der Mut zum „Outing”, zur Auseinandersetzung nicht nur mit sich, sondern auch mit anderen. Und alles in allem ein Denkanstoß in Richtung Bewußtseinsbildung und Toleranz, die vor allem dort nicht schwerfallen dürfte, wo es um Identität(sfindung) und nicht unbedingt um direkte Involvierung von Partnern oder Dritten geht.

Szenen-, wenn auch nicht Themenwechsel: der Fall Marina Marcovich: Hier sind andere betroffen. Sie vertritt seit Jahren konsequent das Konzept einer „sanften Neonatologie”, stand für ihre Ideen und deren Auswirkungen vor Gericht, und trotz Einstellung aller Untersuchungen läßt der „wirkliche Freispruch” auf sich warten - im Sinne einer tatsächlichen beruflichen Rehabilitierung.

Sicher geht es zum einen um einen eher wissenschaftlichen Methodenstreit beziehungsweise um die Konkurrenz medizinischer „Schule ”, aus dem sich die Justiz zu Recht zurückgezogen hat. Zum anderen geht es aber auch um einen Methodenstreit in bezug auf den Umgang mit einer Person, und ein wenig auch um ideologische Positionen ...

Wenn sich die weiblichen Parlamentsabgeordneten aller Parteien (mit einer

Ausnahme) quasi solidarisch mit Frau Marcovich erklären, und eben nur die nicht, die der betroffenen Dienstgeberseite nahestehen, gibt das zu denken.

Umso mehr, als der Dienstgeber eine absolut diskriminierende, von deutlicher Deklassierung charakterisierte Versetzung vornehmen will.

Wäre das bei einem Mann auch so geschehen?

Oder wurde hier eine (umstrittene) Methode auch geschlechtsspezifisch be- beziehungsweise abgewertet?

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