Sparen bedeutet,Einnahmen und Ausgaben in ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander zu bringen. Sparen kann aus grundsätzlicher Einstellung erfolgen, etwa im Sinne eines genügsamen Umgangs mit Mitteln, oder aus auftretender Notwendigkeit. Sind Ausstände vorhanden, erhöht dies den Druck und die Notwendigkeit des Sparens, zusätzlich kann dies die Motivation fördern.
Sparen ist eine Tugend des einzelnen Menschen und ebenso eine der öffentlichen Hand. Letztere besteht ebenfalls aus Einzelpersonen, deren
verantwortungsbewußtem Handeln auch hier größte Bedeutung zukommt. Denn die öffentliche Hand kann nur in dem Maße sparen, als einzelne Menschen dazu gewillt sind. Wird Sparen zur Maxime öffentlichen Handelns erhoben, geschieht dies zumeist aus der Not öffentlicher Haushalte. Für den Erfolg solchen Bemühens ist neben dem erhofften Einsparungsergebnis auch die Motivation für den einzelnen Menschen im Blick zu behalten.
Die Ernsthaftigkeit des Sparwillens der öffentlichen Hand ist also an zwei Faktoren ablesbar: An der
Wahrnehmung persönlicher Verantwortung, auch weit jenseits von Gesetzen, Verordnungen und Frlässen - am entsprechenden Gespür und Gefühl also -, und an der beispielgebenden GrurMhaltung der Sparsamkeit, die auch für den einzelnen Menschen tatsächlich zusätzlichen Ansporn bietet. Meistens fallen beide Kriterien zusammen, oder es feh-len beide.
Wenn da ein Mandatar und Verantwortungsträger sich ohne entsprechende Leistung bezahlen, ja sogar noch befördern läßt, ein anderer neue Autorei-
fen öffentlich in die Ecke stellt, , wenn in Zeiten wie diesen ein Sommerfest oder deren gleich zwei gefeiert werden und man all dies die Bürgerin und den Bürger über die Medien ausführlich wissen läßt, dann fehlt für das Sparen offensichtlich das Augenmaß.
Denn nochmals: Die öffentliche Hand steht nicht nur dort unter Sparzwang, wo reale Einsparungen erheblich und möglich sind. Ihre Be-präsentanten tragen auch die Verantwortung des anspornenden Vorbildes. Warum sollte ich ihnen sonst glauben, daß ich selbst sparen muß?
