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Doderers Anfänge

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Ob die militärischen Details zum „k.u.k. Dragoner Heimito von Dode-rer" diesem biografisch besonders bedeutsam wurden, bleibt dahingestellt; sehr sorgfältig recherchiert nehmen sie jedenfalls über die Hälfte des Nachworts ein, das der Herausgeber Martin Loew-Cadonna der Sammlung „Texte aus der Gefangenschaft" anschließt. Zusammen mit seinem akademischen Lehrer Wendelin Schmidt-Dengler macht er mit dem neuen Band die schriftstellerischen Anfänge Doderers zugänglich. Der 25. Todestag des Haus-Autors war dem Biederstein-Verlag erfreulicher Weise Anlaß zu einer weiteren gediegenen Ausgabe zum Gesamtwerk.

Neben werkchronologischen und literarhistorischen Aufschlüssen, zeigen die frühen Texte selbst schon deutliche Spuren ins spätere und späteste Werk Doderers. Zweifellos kommt dabei der besonderen Situation der Gefangenschaft prägende Bedeutung zu, vor allem für wichtige, dann wiederholt beschriebene Phänomene in seinen Roman-Welten: daß nämlich Leben sich immer je auratisch in geschlossenen Welt-Sphären vollzieht und auf welch wundersame Weise der Übergang, oder besser Sprung von einer in die andere geschieht. Schon Anno 1926 gelungene Wortmalereien lassen so diese frühesten Schreibversuche Doderers zum Erlebnis werden. Helga Blaschek-Hahn DIE SIBIRISCHE KLARHEIT. Texte aus der Gefangenschaft. Von Heimito von Doderer. Herausgegeben von Martin Loew-Cadonna und Wendelin Schmidt-Denkler. Biederstein Verlag, München 1991. 158 Seiten, öS 265,20.

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