Alfred Gesswein, am 6. Januar 1911 in Ungarisch-Altenburg geboren, lebt in Wien und begeht ein Doppeljubiläum: Er vollendet sein 70. Lebensjahr und die literarische Vierteljahrsschrift „podium“ (herausgegeben vom Literaturkreis Schloß Neulengbach), deren Mitbegründer und Redakteur er ist, das zehnte Bestandsjahr.
Übrigens ist der Doppeljubilar auch eine Doppelbegabung; zwar wird er in lexikalischen Literaturverzeichnissen als „Schriftsteller und Graphiker“ registriert, aber das ist eigentlich nicht ganz richtig, es müßte - genau genommen - heißen: „Graphiker und Schriftsteller“. Denn Alfred Gesswein arbeitete ursprünglich nur als Graphiker und hat sich erst ziemlich spät entschieden, auch als Lyriker an die Öffentlichkeit zu treten. Nun, der Erfolg hat seinem Entschluß recht gegeben.
Mehrfach wurde er bereits ah Verskünstler ausgezeichnet, erstmals schon 1963 und 1966 mit dem Preis der Theodor-Körner-Stiftung Gesswein fungierte auch als Herausgeber der „Konfigurationen“, die 1965 bis 1972 erschienen und immer binnen kurzem vergriffen waren.
Es gibt Prosa und eine Reihe von Hörspielen von Alfred Gesswein, aber acht gedichtbände in 20 Jahren belegen, wo der Schwerpunkt seines Schaffens liegt. Das lyrische Spektrum reicht vom Reim bis zum freien Rhythmus, vom kristischen Ernst bis zum satirisch pointierten Humor und schließt souverän die Großstadt-Mundart ein.