(Landestheater Linz; „Die Vorladung" von Werner Stangl und „Monte Carlo" von Kurz Franz.) Die beiden siegreich aus dem Dramenwettbewerb des Landestheaters hervorgegangenen Nachwuchsdramatiker Stangl und Franz wurden im Theaterkeller Ursulinenhof dem Publikum vorgestellt. Stangls Einakter „Die Vorladung" beschwört eine Welt der totalen staatlichen Steuerung nach Orwellschem Muster im Rahmen von Sartres „Geschlossener Gesellschaft". Die acht willkürlich vorgeladenen und in einen Raum gesperrten Personen der Handlung bekennen sich nach anfänglichen Ausfällen gegen das System selbst schuldig. Das etwas blasse Stück endet unversöhnlich mit Maschinengewehrsalven.
Ein wirklich lustiger Einakter ist dem Steirer Kurt Franz mit „Monte Carlo" gelungen. Stella Hierländer und Reinhardt Winter verkörperten erfrischend unkompliziert ein junges Pärchen, das sich im Laufe des Dialogs über eine erträumte Million gründlich zerkriegt. Das Mundartstück birgt viele köstliche Pointen; nett anzuschauen ist die Mopedfahreraufmachung der beiden Jungmimen, von denen Stella Hierländer gekonnt steirische Töne anschlug.
