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Ehrlichkeit

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Die Hörfunksendung Autofahrer unterwegs" war mir stets sympathisch. Sie war und ist es offensichtlich Hunderttausenden, sonst hätte sie jetzt nicht — noch dazu im Fernsehen (18. April, FS 2) - ihr 25jähriges Bestehen feiern können.

So sah ich endlich einmal die Gesichter der Moderatoren, deren markante Stimmen und gepflegte Sprechtechnik sich mir längst unauslöschlich eingeprägt hatten. Natürlich wird bei solchen Anlässen gerne das Weihrauchfaß geschwungen, aber man gönnte dem „Auto-fahrer-unterwegs"-Team mit dem kürzlich pensionierten Walter Niesner an der Spitze die lobenden Worte aus dem Mund des Staatsoberhaupts.

Daß die Idee zur Sendung der Werbechef einer Firma hatte, die Autoradios verkaufen wollte, überrascht weniger als die Ehrlichkeit, mit der dies zur Sprache gebracht wurde.

Ehrliches Bemühen will man auch dem ,Jfachtstu-dio" zugestehen, das gegenwärtig das Unbehagen mit verschiedenen Lebensbereichen zu artikulieren und zu erklären versucht, zuletzt „Das Unbehagen an der Medizin" (16. April, FS 1).

Die Themen der Nachtstudios sind oft interessanter als beim „Club 2", der Charakter der Sendung aber ganz anders. Hier plaudert keine bunt zusammengestellte Runde (unter Einkalkulierung polemisch geführter Kontroversen), sondern hier bleiben die Fachleute und Intellektuellen unter sich, Außenseiter und Alibi-Frauen dagegen aus.

Aus bleiben dadurch freilich auch sehr oft Farbe, Spannung, harte Kontroversen, leidenschaftliche Auseinandersetzungen: ein gepflegtes Fachsimpeln, das kein Massenpublikum anvisiert.

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