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Ein Appell des „Erpressers

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Solange die Not epidemisch auftritt, muß man auch Sammlungen epidemisch aufziehen. Ich bin längst zur Methode der Erpressung übergegangen. Aber erpressen kann man in meinem Fach nur Menschen, die ein Gewissen haben. Denen sage ich: Wer eine Hilfeleistung aus Gleichgültigkeit unterläßt, durch die Menschen vor dem Verhungern bewahrt werden könnten, begeht eine schwere Sünde.

Anderen, die auf solche Argumente nicht ansprechen, pflege ich zu sagen: Wer dafür ist, daß das, was die westliche Welt an immer neuen Gütern erzeugt, ohne sie im eigenen Land absetzen zu können, A bnehmer findet, muß nach neuen Märkten Ausschau halten. Das geschieht, indem wir aus Verhungernden Konsumenten machen.

Manche sagen: Die Not ist so groß, daß nur noch der liebe Gott selbst oder das Wunder einer Bekehrung schuldiger Politiker helfen könnte. Beides wird so nicht geschehen. Gott hilft, indem er unser Gewissen in Unruhe versetzt. .

Kirchliche und private Hilfe hat gegenüber staatlicher den großen Vorteil, daß sie von Fakten und nicht von Fiktionen ausgehen kann. Eine Fiktion ist es, daß jede Regierung für das Volk da ist. Faktum ist, daß viele Regierungen gegen das Volk da sind. Aber wir haben in den vielen Pfarreien und Missionsstationen eine unvergleichliche Infrastruktur und hervorragende Fachleute im Einsatz. Es geht weniger daneben als bei der Österreich nach 1945 vom Ausland geleisteten Hilfe.

1982 betrug allein die Auslandshilfe der österreichischen Caritas 234 Millionen Schilling. Für die Äugust- sammlung haben wir uns heuer das Vorjahrsziel vorgenommen: 25 Millionen. Ohne Katholische Männerbewegung wäre das Ziel unerreichbar.

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