Ein ehrgeiziges Ziel

Mehr als 40 Millionen Menschen auf der Welt sind blind. Internationale Gesundheitsexperten fürchten, daß sich diese Zahl bis Anfang des nächsten Jahrhunderts verdoppeln könnte. Rund 38 Millionen Rlinde leben in Entwicklungsländern, etwa vier Millionen in Industrieländern. 80 Prozent davon könnten wieder geheilt werden, denn vielfach mangelt es nur an einfachsten Vorbeugungsmitteln gegen Krankheiten, die Blindheit hervorrufen. Zudem fehlen die finanziellen Möglichkeiten für ärztliche Behandlungen.

Um diesen Millionen Unglücklichen zu helfen, hat Lions International die „Sight First” Kampagne ins Leben gerufen. Lions wurde 1917 in den USA gegründet. Mittlerweile ist die größte Hilfsorganisation, die sich bereits vielfach - auch regional - für Blindenhilfe eingesetzt hat, weltweit mit 1,4 Millionen Mitgliedern in 40.000 Clubs vertreten.

Im Rahmen einer globalen Initiative wird versucht, bis Juli 1994 weltweit mindestens 130 Millionen US-Dollar aufzubringen. Rund acht Millionen Schilling sollen dabei die etwa 150 Clubs in Österreich beisteuern. Langfristig hat sich „Sight First” das ehrgeizige Ziel gesetzt, daß niemand aufgrund schlechter Lebensbedingungen blind werden muß. Rei der Auswahl der Projekte arbeitet Lions eng mit der Weltgesundheitsorganisation zusammen, um die Probleme in den verschiedenen Gebieten sachgemäß beurteilen zu können.

Mangelerscheinungen und Infektionen führen hauptsächlich zu den vermeidbaren Erblindungen in Entwicklungsländern: Xerophthalmie tritt zumeist bei Kindern durch Vita-min-A-Mangel auf. Onchozerkose wird durch den Stich von Mücken, die in fließenden Gewässern nisten, übertragen. Trachom, eine anstek-kende Augenkrankheit, herrscht besonders in Trockengebieten vor. Mit einem chirurgischen Eingriff wird Katarakt, eine zu Blindheit führende Linsentrübung, behandelt. Glaukom ensteht oft durch erhöhten Augen-Innendruck, rechtzeig erkannt, kann die Erblindung verhindert werden.

Durch rechtzeitige Vorbeugung oder einfache operative Eingriffe kann man diese Erkrankungen in den Griff bekommen. Nötig sind jedoch eine entsprechende Infrastruktur, Schulung von Fachpersonal, die richtigen Behandlungen und Aufklärung der Öffentlichkeit. Die dafür nötigen Geldmittel werden durch Flonmärkte, Weihnachtsbaza-re, Punschstände, Konzerte und andere Aktionen von Lions Clubs, aber auch durch Spenden aufgebracht. Eine der nächsten Benefizveranstaltungen findet in der Wiener Votiv-kirche am 12. Dezember um 15 Uhr statt. Gespielt werden Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Max Reger und anderen. (Spendenerlagscheine in Furche 49, 50, 51/52)