Für westliche Beobachter war Branko Mikulic, der im Mai dieses Jahres das Amt des jugoslawischen Ministerpräsidenten antreten wird, immer schon ein Symbol für die Politik der „harten Hand". Ob und inwieweit das stimmt, wird sich wohl nach seinem Amtsantritt zeigen. Als oberster Organisator der Olympischen Winterspiele in Sarajevo stellte er sein Organisationstalent erstmals unter Beweis.
Allerdings soll er seinen olympischen Führungsstab, so hört man aus Sarajevo, nach militärischen Methoden aufgebaut haben.
Wie dem auch gewesen sein mag, jedenfalls erntet Branko Mikulic Lob und Anerkennung für die vorzügliche Organisation der Olympischen Winterspiele in Sarajevo auch von seinen Managerkollegen im Westen.
Was man von ihm jetzt erwartet, ist die Uberwindung der schweren politischen und wirtschaftlichen Krise, in der sich derzeit Jugoslawien befindet, was eher einer Quadratur des Kreises gleichkommt.
Branko Mikulic wurde 1928 in Gornji Vakuf (Westbosnien) geboren und besuchte in Zagreb eine höhere Wirtschaftsschule. Er ist kroatischer Nationalität und tritt die Nachfolge der Regierungschefin Milka Planinc an, die ebenfalls Kroatin ist.
