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Ein Gastspiel

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Mit zwei adäquaten, dennoch aber verschiedenartigen Don-Pasquale- Besetzungen, deren Vergleich reizvoll erscheint, reist die Staatsoper zum ersten Mal in die Bundesländer (siehe Glosse!). Die Opera buffa, die 1843 wie ein Anachronismus der commedia dell’arte entstanden ist, ist das richtige Werk für diesen Zweck. Donizettis Musik ist locker und heiter, kichert in allen Tonarten, braust auch gelegentlich leidenschaftlich auf und ergeht sich in blühenden Arien mit elegantem Belcantofluß. Edita Gruberova gibt als Norina in Spiel und Gesang eine überlegene, fast damenhafte Verführerin mit gediegener Stimmführung, während Marjorie Vance in derselben Rolle bei süßesten Koloraturen ein Ludgrchsn bleibt. Oskar Czerwenkas alter Geck, der von seiner Heiratslust gründlich-kuriert wird, liefert einen ganzen Kanon von Ausdrucksstudien. Alfred Sramek ist da verhaltener, gleicht aber durch stimmliche Vorzüge aus. Einen wortreichen, leidenschaftlichen Liebhaber mimt Luigi Alva (Emesto), aber seine Stimme tremoliert und klingt flach. Mit ihm alterniert Soto Papulkas, der zu engagiertem Spiel noch tenoralen Wohlklang mitbringt. Hans Helm und Gottfried Hornik (Malatesta) sind gleichwertig frische, junge und verschmitzte Heiratsvermittler, und der engagierte Dirigent Hector Urbön sowie die animierten Wiener Philharmoniker sind immer dieselben.

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