Einen Tag nachdem er als kongenialer Partner von Gidon Kremer fasziniert hatte, gab Oleg Maisen-berg im Brahms-Saal seinen Abend mit der 6. Klaviersonate von Pro-kofjew, acht Preludes aus Debussys 1. Band und Schuberts c-Moll-So-nate. Maisenberg ist schließlich ein Expressionist. Prokofjew klang jedenfalls faszinierend: so authentisch wie nur möglich. Ebenso kompetent und dazu sensibel war die Debussy-Interpretation. Schubert wurde eine Enttäuschung: Maisenberg entfesselte bei weitem nicht alle Energien, die in dieser Musik stecken und vertrat eine abgenutzte, fast altertümelnd
Krystian Zimerman, 22, mit dem Warschauer Chopin-Preis und vielen kleineren ausgezeichnet, spielte Chopins e-Moll-Klavierkonzert. Eine Bravourleistung, die vom Publikum stürmisch bejubelt wurde. Ein Pianist, der weiß, was er sagen will, nicht virtuos draufloswerkt. Vor allem in der Romanze merkte man, wie behutsam er sich jedem Detail widmet, Zusammenhänge spielt und mitunter die große Geste zurücknimmt, um Einfaches schlicht darzustellen. So auch im Rondo, das ich selten so frisch, so sympathisch unkompliziert, so frei von der Geste des Bravourkünstlers gehört habe. Zimermans
Mit zwei adäquaten, dennoch aber verschiedenartigen Don-Pasquale- Besetzungen, deren Vergleich reizvoll erscheint, reist die Staatsoper zum ersten Mal in die Bundesländer (siehe Glosse!). Die Opera buffa, die 1843 wie ein Anachronismus der commedia dell’arte entstanden ist, ist das richtige Werk für diesen Zweck. Donizettis Musik ist locker und heiter, kichert in allen Tonarten, braust auch gelegentlich leidenschaftlich auf und ergeht sich in blühenden Arien mit elegantem Belcantofluß. Edita Gruberova gibt als Norina in Spiel und Gesang eine überlegene, fast damenhafte Verführerin mit
Die „Musikalische Jugend“, die mit einem reichen Angebot ihrer Konzertsaison aufwarten kann, hatte etwas Ausgefallenes vorbereitet: Blasmusik, einen ganzen Abend lang im Großen Musikvereinssaal. Wie variabel und ästhetisch schön diese Musik klingen kann, bewiesen die Bläser des Dänischen Rundfunks, ein vorzügliches Orchester, in dem eigentlich jeder ein Solist ist. Relativ kurz waren die Werke, aber gespickt mit allen Schwierigkeitsgraden.Den Auftakt machte eine bezaubernde zweisätzige Sinfonia von Doni-zetti, die einen kleinen Don-Pasqua-le-Querschnitt bot. Darauf vermittelten