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Ein herber Verlust

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Gipfelstürmer sind unterwegs. Nicht nur in Genf, wo die Verteidigungsminister der USA und der UdSSR konferieren, sondern auch in Lusiana bei Kopenhagen.

Dort fand jetzt — von der Öffentlichkeit kaum beachtet — ein sensationelles Treffen russischer Intellektueller statt. Erstmals seit fast 70 Jahren versammelten sich schöpferische Kräfte der russischen Intelligenz aus dem In- und Ausland.

Der gemeinsame Nenner der Begegnung — so Jurij Afanasjew, Rektor des historischen Archivs in Moskau und Vorkämpfer der Entsta-linisierung: Akzeptanz der Sowjetunion als Realität, nicht unbedingt Anerkennung des jetzigen Systems. Das konnten Leute wie Lew Kopelew, Efim Etkind und Andrej Sinjawskij offenbar annehmen.

Der sowjetische Öffnungsprozeß ist bei der Intelligen-zija am weitesten vorangeschritten. Nun beginnt man jenen „herben Verlust“ (so Michail Gorbatschow) wettzumachen, der seinerzeit mit der Abwanderung vieler Intellektueller bis heute kaum verheilte Wunden schlug.

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