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Ein Jüngling, der aus Liebe rast

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Svetlana Kuznetsova und Vladimir Malakhov waren die Stars der ersten großen Ral-lettpremiere der Ära Anne Wool-liams. Weniger spektakulär war dagegen das ausgewählte Werk, nämlich Kenneth MacMillans fast zwanzig Jahre alte „Manon". Der vor einem Jahr in London verstorbene Choreograph hielt sich mehr an Prevosts Roman als an Massenet und Puccini mit ihren Librettisten. Leighton Lucas arrangierte dazu Musik aus Werken Massenets, die aber nur so dahinplätschert.

Für die Wiener Staatsoper haben Monica Parker und Wendy Walker die publikumswirksame Ballettkreation betreut. MacMillans Lust an Pointen und Scherzen, aber auch sein großes Gefühl für Liebespaare schließen an die

Tradition des 19. Jahrhunderts an. Und wirken dadurch antiquiert.

Star des Abends ist Vladimir Malakhov in der Rolle des Des Grieux: Ausdrucksstärke und Kraft sind bei ihm ideal vereint. Ein Mädchen mit bösem Herzen ist Svetlana Kuznetsova, eine perfekte Tänzerin, Tamäs Solymosi als brillanter Lescaut, Marialuise Jaska als schlanke Schönheit zwielichtiger Salons und das Corps de Ballet leisten das Bestmögliche. Würde Dirigent James Tuggle Massenet mehr Kontraste bescheren, könnte sich in Peter Farmers Allerwelts-Ausstattung bunteres Leben entwickeln.

Manon

Von Jules Massenet; Wiener Staatsoper, nächste Vorstellungen am 18, 22., 26., und 28. November, Tel 51444/2690, 2959

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