Ein Panorama der Ewigen Stadt

Für Journalisten war Born immer ein Thema, besonders wenn sie akkreditiert waren und sich als Börner zu fühlen begannen. Doch liegt manches tiefe Geheimnis in und über der Ewigen. Stadt, in der man nicht selten ein hämisches „Lachen der Wölfin” erlebt. Vor allem ist Bom ja ein Fenster zur Welt, auch durch den Staat der Stadt des Vatikans, dessen jahrhundertealte Geschichte weiß Gott wie viele Verbrechen, auch Mord, und immer wieder Skandale nicht ausschließt.

Davon gibt dieser Boman ein fesselndes Bild. Für einen „Krimi” freilich ist er zu lang, obwohl gleich am Anfang ein Erzbischof tot auf dem Petersplatz liegt. Genau an der Grenze der beiden Staaten.

Wie dieser dann fortgebracht und im Vatikan ganz friedlich aufgebahrt wird, ist eine raffinierte Erfindung. Oder hat es einmal dafür ein Vorbild gegeben? Immerhin, ein Kommissar schöpft Verdacht und geht dem Fall nach, wodurch wir mit einer Beihe von sehr unterschiedlichen, lebenden und toten Personen, auch Institutionen, bekannt gemacht werden.

Im Hintergrund ist Miro Caldo-na präsent, eine Gestalt, die ihre Existenz den in die Bankgeschäfte des Vatikans verwickelten Biesenbetrüger Michele Sindona und Boberto Calvi verdankt. Unschwer erkennt der Fernsehgewohnte in „Alpha” und „Beta” die Politiker Giulio Andreotti und Bettino Cra-xi. Auch ein Deutscher darf da nicht fehlen und dessen Liebesbeziehung zur bildschönen Judith Meir, die für Israel arbeitet und ihn - den Autor selbst? - ungewollt so für sich einnimmt, daß er des Mordes verdächtig erscheint. Vergangenheit und Gegenwart wird noch durch eine Principessa der „Aristocrazia Nera” belebt.

Mord freilich hat es keinen gegeben, wie sich schließlich herausstellt, doch zeigt sich, daß Eifersucht, Gehässigkeit und Intrige tödliche Folgen nach sich ziehen können.