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Ein Sieg des Terrors

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Einem einzigen Terroristen der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“, an deren Spitze der syrienhörige Achmed Dschibril steht, gelang es, sechs Soldaten zu töten und sieben zu verwunden, ehe er—von israelischen Kugeln getroffen — umkam.

Das ganze Land ist in Aufruhr: wie war dies nur möglich? Zwanzig Minuten bevor der Infütrant die ersten Schüsse abfeuerte, konnte eine Panzermannschaft das Geräusch des Bordmotors des Segelflugzeuges hören, mit dem der Terrorist die israelische Nordgrenze überquerte.

Eine Warnung erging an alle Einheiten an der Nordgrenze, mit dem Appell, sich in Bereitschaftszustand zu begeben. Allerdings geschieht dies des öfteren und entpuppt sich später als falscher Alarm.

Die Wachsamkeit ist also nicht mehr so groß. Und so versagte der Wächter am Tor des Zeltlagers. Eine Handgranate wurde auf ihn geworfen. Warum waren die Soldaten auf einen solchen Angriff nicht besser vorbereitet?

Die Gefallenen waren keine schlechteren Soldaten als andere, die „große Heldentaten“ vollbracht hatten. Vielleicht war es doch das Versäumnis der Kommandanten. Wie war es möglich, daß ein primitives Segelflugzeug Radarschirm und Helikopter ausspielen konnte?

Außer dem Schmerz über den großen Verlust hat man hier das Gefühl einer Niederlage in dem jahrelang dauernden Krieg gegen den Terror. Schlimmer noch ist der Gedanke, daß man die Opfer hätte vermeiden können.

Der von arabischen Medien ats „heroische Tat“ gefeierte Anschlag tut besonders wegen des Versäumnisses der Vorgesetzten weh, durch das 18- bis 20jährige Burschen ihr Leben lassen mußten.

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