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Ein „Sprechsteller“

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Anton Kuh spielt in der Kulturgeschichte unserer lokalen Neuzeit eine merkwürdige Rolle: Wiewohl er den Typus des idealen Wiener Literatencafe- Stammgasts verkörperte, war er ein untypischer Kaffeehaus-Literat. Ein Literat nämlich, der lieber redete als schrieb; der aus dem Stegreif Aphorismen, Feuilletons, ja sogar Essays produzierte. Er war eben ein meisterhafter „Sprechsteller“.

Glücklicherweise aber hat er etliche seiner geistreichen Gedanken und Geschichten zur Schrift- Sprache gebracht; und wenn auch (wie Ohrenzeugen glaubhaft versichern) seine Niederschriften bloß einen schwachen Abdruck der starken Wirkung vermitteln, die Kuh als Sprecher erzielte, so sind wir doch froh, daß es Kuh-Texte gibt.

Denn wir können uns jetzt immerhin ein , klares Schrift-Bild von dem hochbegabten Anton Kuh machen, der die kulturellen und politischen Haupt- und Nebensächlichkeiten seiner Zeit mit kritischem Witz besprochen hat.

ANTON KUH. LUFTLINIEN. Hrsg, von Ruth Greuner. Locker Verlag, Wien 1981.540 Seiten, Ln., öS 260.-.

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