In der regionalen Presse gab es Huldigungen, Erinnerungen an denkwürdige Ausstellungen, an „ein Stück altösterreichischer Kultur und Lebensart", die er an den Oberrhein gebracht habe. Aber am besten kann man das Werk von Ernst Petrasch würdigen, wenn man ganz allein und in aller Ruhe durch die Räume des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe wandert, wo der gebürtige Wiener 32 Jahre lang, davon 14 Jahre als Direktor gewirkt hat.
Die einst großherzoglichen Sammlungen reichen von der Antike bis zum Jugendstil, haben berühmte Schwerpunkte in den Keramiken und Fayencen und in der „Türkenbeute" des großen Feldherrn Markgraf Ludwig von Baden. Eine Ausstellung dieser Trophäen, mit Leihgaben aus Wien und München, war schon 1955 eine denkwürdige Station in der Laufbahn von Petrasch. Die Ausstellung „Barock in Baden-Württemberg" in der Museums-Filiale Schloß Bruchsal war 1981 ein festlicher Abschluß.
Petrasch hat die Sammlungen im Karlsruher Schloß noch ergänzt. Unter dem Dach wurde die Abteilung „20. Jahrhundert, 20er und 30er Jahre" eingerichtet. In der Ubersicht mit Produkten des Bauhauses und der Wiener Werkstätte fallen als Besonderheiten französisches Kunstgewerbe und russisches Porzellan aus den Jahren nach der Revolution auf.
