(Landestheater Salzburg; „Trilo-gie des Wiedersehen" von Botho Strauß) Die Szenen von Beziehungen und Beziehungslosigkeit, von Angst und Einsamkeit, von Kälte und Liebe, im Jahr 1977 in Hamburg uraufgeführt, haben nichts an Aktualität verloren, zumal Strauß sehr genau zeichnet, nicht psycho-logisiert, nicht ideologisiert. Die oft grellen Auseinandersetzungen gewinnen dadurch ihre Intensität, die vor allem durch Georg Marin als Moritz, Direktor des Kunstvereins, in der Salzburger Aufführung eindringlich werden. Er ist die konsequenteste Figur in diesem personenreichen Spiel, das Ansgar Haag inszeniert hat. Der Regisseur ist, soweit dies möglich war, den Gefährdungen des Provinziellen ausgewichen und hat mit Alexandra Tichy als Susanne eine bei der Premiere wohl etwas überzogene Gegenspielerin zu Moritz eingesetzt. Manche Ratlosigkeit im Publikum mag wohl mit Betroffenheit oder Verdrängung zu erklären sein.