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Eine Sternstunde der Oper

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(Stadttheater Klagenfurt.) Man wird nicht erst in die Großstadt pilgern müssen - man wird die „Salome“ in Klagenfurt finden, wo man die Oper mit besonderer Liebe betreut. Keine klingenden Namen zeichnen den Abend aus, aber wirkliche Künstler geben ihm Dichte und Größe. Unter Robert Filwiesers sicherer Führung wird das Musikdrama aufs Schönste präsent.

Keine Geste zu viel, kein Schritt zu wenig; es leuchtet ein, was sich am Hof von Judäa begibt. Dazu das schwelgerische Bühnenbild, von stärksten Effekten bestimmt, das Hannes Rader zu den überaus dekorativen Kostümen entworfen hat. Und nun die Titelträgerin von Format: Janet Jaques, die der Salome nichts schuldig bleibt, weder im Voll- und Wohlklang der sicher geführten Stimme, noch auch im Spiel, das ins Dämonische reicht. Ihr gegenüber steht der Wahrer des Reinen und Asketischen, Jochanaan, für den Reinhold Moser die richtige Gestalt und ein tönendes Organ mitbringt Hanno Blaschke spielt den Herodes gekonnt als feisten, leicht lächerlichen Tetrarchen -klar in Wort und den Werten der Partie. Page, Juden, Nazarener, Soldaten - alle tragen sie bei, das Drama farbenreich glaubhaft zu machen. Tosender Beifall. Zu „Salome“ wird ein Pilgerstrom einsetzen; sie verdient es.

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