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Einer verlorenen Kindheit Träume

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„Der gerade Boden", behauptete der Philosoph, Maler, Umweltpionier und Architekt Friedensreich Hundertwasser, „ist eine Erfindung der Architektur. Er ist maschinengerecht und nicht menschengerecht." In seinem eben eröffneten, privatwirtschaftlich geführten Museum (täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet) in der Unteren Weißgerberstraße in Wien gibt er dem Besucher die Möglichkeit, diese in die Realität umgesetzte These zu überprüfen. Überall - vom Foyer bis hinauf in den vierten Stock - hat man sich in dem um 60 Millionen Schilling nach des Meisters Visionen umgestalteten Haus der Firma Thonet auf unebenem Terrain fortzubewegen. 7.500 Quadratmeter Raum sind den Werken des Träumers einer verlorenen Kindheit vorbehalten. Auffallend einige frühe Porträts, viele spätere Spiralen sowie das eine oder andere naive Opus, darunter der „Pisser" und der „Nasenbohrer".

Weitere 7.500 Quadratmeter sollen für internationale Wechsel-ausstellungen verwendet werden. Bereits für 1991 sind Jean Tingue-lys „Nachtschattengewächse" und eine Robert Matta gewidmete Retrospektive angesagt.

Weil der Künstler und Mensch Friedensreich Hundertwasser aber nicht nur Augen und Füße seiner Mitmenschen erfreuen will, beherbergt das Museum im Parterre auch ein gut geführtes Cafe-Restaurant. Um das reiche Angebot tatsächlich genießen zu können, liegen auf jedem Tisch gesponserte Holzkeile bereit, die zum Zweck der Balance unter die Beine der Sessel zu schieben sind. (Bis 18. Mai) Hedy Grolig

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