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Einseitig gesehener Künstler

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Amedeo Modiglianis Leben, widersprüchlich und rastlos („eine, einzige stürmische Verschwendung" (John Updike), erregte schon zu Lebzeiten des Künstlers Aufsehen. Viele Legenden, Biografien und Filme mußten folgen. Es scheint eine große Versuchung zu sein, in Modigliani „den Bohemien par excellence" zu sehen und sich dann im Pariser Künstlerleben im ersten Viertel unseres Jahrhunderts zu verstricken.

Obwohl June Rose Kunsthistorikerin ist und ihr Buch den Untertitel „Sein Leben, sein Werk, seine Zeit" trägt, fehlt eine emsthafte

Auseinandersetzung mit den Bildern und Plastiken, mit der künstlerischen Entwicklung. Der Untertitel sollte „Roman eines Lebens" lauten. Das Buch ist, nach Aussage der Autorin, eine Suche nach dem Menschen Modigliani, ein Bestreben, den Traum zu retten.

Was allerdingsdieserTraum sein soll, bleibt dem Leser ebenso rätselhaft wie der seltsame Umstand, daß die Autorin den Künstler immer wieder „Modi" nennt.

AMEDEO MODIGLIANO. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Von June Rose. Scherz Verlag, Bern 1991. 340 Seiten, 60 Illustrationen, öS 343,20.

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