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Eislutscher locken zu den Eskimos

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Mit einem Eskimoeis kann das von der Firma Iglo beschenkte Völkerkunde-Museum in Wien nun jeden Schüler für den Besuch seiner neugestalteten arktischen Abteilung belohnen: Nutzbringende Bestechung in einer saturierten Gesellschaft?

In der Schau selbst aber wird der Besucher mit den Härten eines siegreich bestandenen Überlebenskampfes in abweisendster Eiswelt konfrontiert, in der man durch subtilste Anpassungsschritte über Jahrtausende bis heute bestehen konnte, während die heldischen Wikinger bald wieder von dort verschwanden.

Mit Unterhautfett, mit zweischichtigen Anoraks „thermobekleidet" und der Thermoarchitektur der aus Schneeziegeln gebauten Iglus, ohne Ackerbau, gestützt auf die Verschmelzung von Mensch und Kajak, erschlossen die Inuit (oder Eskimos) sich die Seesäugerjagd. Sie machten aus der Unwirtlichkeit des Nordens ein heiteres, egalitäres Paradies gesicherter Nahrung zwischen Polarnacht, halbjährigem Sonnenschein und Mythen der Dankbarkeit.

Österreich kann mit seinen ältesten und lange nicht gezeigten Sammlungen und mit seinem ausführlichen Grönland-Schwerpunkt diese Entwicklungen sehr gut dokumentieren und ist damit im internationalen Feld weit aufgerückt.

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