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Energiepleite

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Um in der Energiewirtschaft „reinen Tisch“ zu machen, entließ Rumäniens Staats- und Parteichef Nico-lae Ceausescu den für die Energiefragen zuständigen Ersten Ministerpräsidenten Ion Avram, den für die elektrische Energie verantwortlichen Minister Busui sowie den Bergbauminister Stefa-nache. Die Parteiführung wirft ihnen vor, sie hätten durch „fehlerhaftes Management“ der Energiewirtschaft des Landes „großen Schaden“ zugefügt. Gleichzeitig haben die Rumänen eine Art „Ausnahmezustand“ erklärt, demnach die Kraftwerke fortan den Kommandeuren des zuständigen Militärbezirkes unterstellt werden. Allem Anschein nach steht den Rumänen abermals ein harter Winter bevor. Bereits im vergangenen Winter hatte Ceausescu seinen Bürgern rigorose Sparmaßnahmen verordnet: Die Temperatur in den Wohnungen wurde auf 16 Grad reduziert, pro Zimmer durfte nur noch eine Glühbirne von 15 Watt verwendet werden. Die jüngste „Reform“ im Bereich der rumänischen Energiewirtschaft trägt unverkennbar die Handschrift Ceausescus. Der immer wiederkehrende Versuch, die selbstverschuldete Wirtschaftskrise durch „interne Säuberungen“ zu sanieren, scheint eine Spezialität des rumänischen Staats- und Parteichefs zu sein.

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