Eisenbahnfachleute der ganzen Welt blicken heute interessiert nach Schweden, denn die schwedischen Eisenbahnen haben mit 27. Juni ein interessantes Experiment gestartet: Mit einer radikalen Kürzung der Tarife im Personenverkehr sollen die Schweden von der Straße -und damit vom Auto - hin zur Bahn gelockt werden.
Die drastischen Senkungen, die bis zu 50 Prozent der Fahrpreise ausmachen und die Einführung superverbilligter Jahresnetzkarten beinhalten, haben vorerst alle Erwartungen übertroffen: In den ersten zehn Tagen wurden allein 80.000
Jahresnetzkarten verkauft, doppelt so viel als man zu schätzen gewagt hatte. Die Leidtragenden dieses Ansturms waren die Fahrscheinverkäufer, die den Andrang kaum mehr bewältigen konnten.
Obwohl es derzeit sicherlich noch zu früh ist, einUrteil über dieses Experiment zufallen, so kann derzeit festgestellt werden, daß der Personenverkehr bei den schwedischen Bahnen um rund 13-14 Prozent angestiegen ist. Auf Grund von vorsichtigen Schätzungen hat man ursprünglich mit nur acht Prozent gerechnet.
Sollte diesem Experiment dauerhafter Erfolg beschieden sein, dann hat die schwedische Regierung damit ein hoffentlich über die Landesgrenzen hinaus wirkendes Signal in Richtung Energiesparen und Lebensqualität gesetzt.
