D in Großbritannien schrittweise Bereiche der verstaatlichten Industrie wieder reprivatisiert werden, überrascht nicht, denn dort regieren ja die Konservativen, die u.a. mit dieser Forderung in den Wahlkampf gezogen sind.Da wundert es aber schon mehr, wenn jetzt auch der sozialistische (!) Minister für die italienischen Staatsbeteiligungen daran geht, noch dieses Jahr eine Reihe von Betrieben aus den Staatholdings auszugliedern und zu reprivatisieren.Es habe sich gezeigt -so heißt es - daß Effizienz und Produktivität unter einem privaten Regime besser gewährleistet sind
Anläßlich der jüngsten Ereignisse rund um überaus wichtige Personalentscheidungen in den beiden verstaatlichten Banken Creditanstalt und Länderbank sind auch die Industriekonzerne dieser beiden Banken sowie deren Konzernpolitik wieder einmal ins Schußfeld der Kritik geraten.Immerhin handelt es sich bei diesen Industriekonzernen um keine Kleinigkeit, denn bei ihnen finden rund 50.000 Österreicher Beschäftigung; das sind rund 7,2 Prozent aller Industriebeschäftigen in Österreich.Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, daß eine Bank Industriebeteiligungen hält
Daß der Balkan irgendwo in Österreich beginnt, ist längst bekannt; daß man in diesem Land fiir Förderungen, Subventionen, Stützungen, Prämien etc. besonders empfänglich ist, ist auch kein Geheimnis; daß es auch unsere ,freie“ Wirtschaft immer wieder magnetisch zu den staatlichen Futtertrögen zieht, hat sich auch schon herumgesprochen: daß es aber in Österreich 386 öffentlich geförderte Kreditaktionen gibt, war noch bis vor kurzem bestenfalls einigen Fachleuten bekannt.Eine Untersuchung der Nationalbank hat nunmehr etwas Licht in den subventionierten Kreditmarkt Österreichs
Das nächste Defizit soll kleiner werden, so lautet der unbestimmte, aber dringliche Auftrag des Finanzministers an seine Beamten. Der derzeitige Betrag von über 55 Milliarden ist ihm zu viel, das nächste Defizit soll- im Voranschlag - etwa 40 Milliarden ausmachen.Man muß nicht lange suchen, um Einsparungsmöglichkeiten zu finden: vor allem bei den Subventionen wie auch bei der Sparförderung sind- so Fachleute - einige Milliarden „drinnen“.Dies ist auch der Grund, warum die Sparförderung wieder stark ins Gerede gekommen ist. Konkret geht es um das Bausparen, Prämiensparen und
Eisenbahnfachleute der ganzen Welt blicken heute interessiert nach Schweden, denn die schwedischen Eisenbahnen haben mit 27. Juni ein interessantes Experiment gestartet: Mit einer radikalen Kürzung der Tarife im Personenverkehr sollen die Schweden von der Straße -und damit vom Auto - hin zur Bahn gelockt werden.Die drastischen Senkungen, die bis zu 50 Prozent der Fahrpreise ausmachen und die Einführung superverbilligter Jahresnetzkarten beinhalten, haben vorerst alle Erwartungen übertroffen: In den ersten zehn Tagen wurden allein 80.000Jahresnetzkarten verkauft, doppelt so viel als man zu
Das neue Kreditwesengesetz sieht vor, daß alle österreichischen Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von über fünf Milliarden Schilling einen Staatskommissär erhalten. Dieser wird von der Aufsichtsbehörde, dem Finanzministerium, ernannt und hat die Aufgabe, sorgsam darüber zu wachen, daß Banken und Sparkassen nichts Unerlaubtes oder allzu Riskantes tun. Die Begrün-dung dafür liegt im sogenannten Gläubigerschutz.Wie so viele Medaillen hat auch diese eine Kehrseite. Der Finanzminister ist nicht nur oberster Bankenwächter, sondern auch größter Kreditnehmer (= Schuldner) des
Der rasche Abbau des Handelsbilanzdefizits im Jahre 1978, der durch einen Rückgang des Konsums und der Investitionen sowie durch Erfolge auf den Exportmärkten zu erklären ist, hat zwar zu einem wesentlich geringerem Abfluß an Devisen geführt, doch haben andererseits auch die Kreditaufnahmen der öffentlichen Hand im Ausland zu einer Verflüssigung des österreichischen Geldmarktes geführt.Tatsächlich ging im abgelaufenen Jahr das Zinsniveau um ein bis eineinhalb Prozent zurück. Doch dies war noch nicht genug für den Finanzminister, der in den letzten Wochen in einer konzertierten
Die konjunkturelle Lage Österreichs hat sich im Verlauf der ersten Monate dieses Jahres deutlich verschlechtert. Die im Vorjahr getroffenen Maßnahmen zur Zahlungsbilanzverbesserung führten zu einer starken Drosselung der Inlandsnachfrage, doch war der Nachfrageausfall stärker als erwartet, so daß der private Konsum im ersten Quartal 1978 real um siebeneinhalb Prozent unter das Niveau des Vergleichszeitraumes des Vorjahres sank. Dies spiegelt sich auch in der verschlechterten Kapazitätsauslastung und den schwachen Produktionswerten der Industrie wider.
Fast drei Viertel der österreichischen Bevölkerung identifizieren sich mit dem Begriff „Mittelstand“, kein Wunder, daß sich die politischen Parteien um diese „Schicht“ bemühen, wenn auch kaum mit konkreten Programmen. Denn dieser „Mittelstand“ ist ein äußerst heterogenes Gebilde, dem sich fast jeder zugehörig fühlt, der nicht entweder zu den „Oberen Zehntausend“ oder zur sozial „verachteten“ Unterschicht (ungelernte Arbeiter etc.) gehört.Interessanter und besser faßbar wird dieser Begriff, wenn man vom wirtschaftlichen Mittelstand spricht, also von der sogenannten
Eine Analyse der Entwicklung des österreichischen Kapitalmarktes im abgelaufenen Jahr findet sich wieder im jährlichen Jahrbuch der Girozentrale „Die Börse 1977“. Wie schon in den vergangenen Jahren zeigte sich beim Investmentmarkt kaum eine Veränderung im Fondsvermögen der österreichischen Investmentfonds, das derzeit rund 3,4 Milliarden Schulung beträgt. Den Löwenanteil verwaltet mit 2,4 Milüarden SchiUing nach wie vor die Sparinvest Kapitalanlage-geseUschaft, die auch mit dem „Com-birent“ den größten und wohl bekanntesten österreichischen Fonds verwaltet.Auf dem
Das österreichische Geld- und Kreditwesenrecht, das die Rechtsverhältnisse des Kreditapparates (Sparkassen, Banken, Kreditgenossenschaften, Hypothekenbanken) regelt, muß dem unbefangenen Betrachter als unübersichtliches Konglomerat zahlloser Rechtsvorschriften anmuten. Tatsächlich stammen noch Vorschriften aus dem vorigen Jahrhundert (das Spar- kassen-Regulativ aus 1844) oder es handelt sich um ehemals deutsche Rechtsvorschriften (wie das deutsche Kreditwesengesetz aus 1939).Tatsächlich gibt es auch aus dem Jahre 1969 einen Entwurf für eine Neufassung des „Paketes der
Der österreichische Kreditapparat hat dem Jahr 1977 ohnehin mit einer gewissen Spannung entgegengesehen, denn dieses Jahr sollte ein „Auszahlungsjahr“ werden, wie man es noch nicht erlebt hatte. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, daß es im Jahre 1972 aufgrund der damals vorgenommenen Änderungen in der Sparförderung und beim Versicherungssparen noch zum Abschluß einer unverhältnismäßig großen Anzahl von Bausparund Prämiensparverträgen sowie von Lebensversicherungen mit fünfjähriger Vertragsdauer gekommen war. Die Freude des Kreditapparates über diesen Abschlußboom wurde
Der Sonderprüfüngsbericht des Rechnungshofes ist Österreichs schönstem Finanzminister und Vizekanzler Hannes Androsch offensichtlich ordentlich unter die Haut gegangen, wenn er mit scharfen Geschützen - wie etwa: der Rechnungshof habe sich geirrt, er habe „zu enge, bürokratische und formalistische Maßstäbe” angewendet - gegen das unabhängige Kontrollorgan loszieht. Eine lästige Einrichtung, dieser Rechnungshof, wo man das Ruder nicht in der Hand hat! Obwohl den Sozialisten auf einem Teilgebiet bereits ein echter „Erfolg” gelungen ist: was die ministerielle Spesenfreudigkeit
Die Londoner „Financial Times”, die wohl angesehenste Wirtschaftszeitung der Welt, widmet in ihrer Ausgabe vom 24. Jänner der Tatsache breiten Raum, daß die Welle europäischer Investitionen in den USA - trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Europa - nicht abreiße, ja sogar einen steigenden Trend zeige. Die USA werden als „letzte Bastion” des Kapitalismus bezeichnet, als ein Land, das - im Vergleich zu den europäischen Staaten - bessere Rahmenbedingungen fü r die Privatwirtschaft anbiete, wo sich politische Stabilität und relativ geringer Staatseinfluß positiv auf
Der österreichische Kapitalmarkt - dies geht aus der nunmehr veröffentlichten Börsenbroschüre der Girozentrale hervor - stand 1976 im Zeichen neuer Rekordziffem und es ist zu erwarten, daß 1977 eine ähnhch lebhafte Entwicklung bringen wird. Immerhin lag der Gesamtumlauf an festverzinslichen Wertpapieren (Anleihen, Kommunalschuldverschreibungen, Pfandbriefe, Kassenobligationen, Namens- und Bankschuldverschreibungen) Ende 1976 um 41 Milliarden Schilling höher als Ende 1975: Er betrug 184 Milliarden Schilling.Innerhalb dieses Paketes sind insbesondere die Anleihen von Interesse; insgesamt