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Das Grazer Skelet-Theater im Or-pheum überrascht mit einem ungewöhnlichen Stationenstück der in den USA lebenden Kubanerin Maria Irene Fornes. Überraschend gut sind aber auch diedrei jungen Darsteller Ursula Mihelic, Thomas Braus und Werner Strenger in ihrer unverbildeten Spielfreude und ihrer präzisen Professionalität.

Unter dem sehr kompetenten Regisseur Bernd Hagg wagten sie sich an die deutschsprachige Erstaufführung von „Mud" (Schlamm), einer durchaus originellen Unterschicht-und Außenseiterstory über ausweglose Fluchtbewegungen, die an Beckett und Kroetz erinnert, aber von diesen nicht abhängig ist.

Es sind filmschnittartig kurze Szenen voll starker Atmosphäre mit ans Absurde grenzenden Vorgängen und Dialogen, reich an jähen Umschwüngen und überraschenden Volten und einer - bei allem Emst des Geschehens - fast archaischen Komik.

Die Sprache - ohne Blatt vor dem Mund - ist naturalistisch und wirkt doch seltsam artifiziell: ein Idiom, das in der ausgezeichneten Übersetzung der Wienerin Marlene Streeru-witz seine ganz eigentümliche Qualität besitzt.

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